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Video-Interviews: Warum es nicht mehr ohne geht

Die Erfahrung zeigt: Sehr viel funktioniert im Personalmanagement remote
richtig gut – auch der Recruiting-Prozess. Eine wichtige Rolle spielt
dabei der Einsatz von Video-Interviews. Warum das so ist, erläutern die
Experten von StepStone.

Frau ist im Video-Gespräch
Anhand von Video-Interviews lassen sich valide Aussagen zur Eignung von Bewerber*innen treffen. Foto: © iStock/fizkes

Das letzte Jahr hat gezeigt, wie gut Online-Recruiting
funktioniert. Video-Interviews waren über Wochen und Monate hinweg in
vielen Personalabteilungen fester Bestandteil des Recruiting-Prozesses.
Die Erkenntnis:  Bewerbungsgespräche per Video haben ganz unabhängig von
Krisenzeiten jede Menge Vorteile und sind eine effiziente
Alternative zu klassischen Interview-Methoden.

Video-Interviews …

… beschleunigen den Auswahlprozess

Recruiter*innen und Kandidat*innen umgehen die aufwendige Terminfindung. Beide Seiten können ein Bewerbungsgespräch per Video deutlich einfacher in den (Arbeits-)Tag integrieren – unabhängig vom Ort und weniger abhängig von der Zeit. Bewerber*innen müssen außerdem keine Zeit für die An- und Abreise einplanen. Hinzu kommt, dass auf Recruiter-Seite weniger organisatorische Aufgaben anfallen, wie zum Beispiel Meetingräume buchen oder Besuch bei der Rezeption anmelden.

… verschlanken die Vorauswahl

Recruiter*innen erhalten schon in einer frühen Phase des Bewerbungsprozesses einen besseren Gesamteindruck von den Kandidat*innen. Diese führen das Gespräch in einer für sie gewohnten Umgebung, sind dadurch meist weniger nervös und insgesamt authentischer. Die Videos offenbaren körpersprachliche Signale, was Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der Personen zulässt. Diese Anhaltspunkte bleiben in einem Telefonat verborgen.

… reduzieren die Recruiting-Kosten

Hat ein Bewerber eine lange Anreise, entstehen für den Arbeitgeber Kosten. Diese fallen weg, wenn das Gespräch per Video stattfindet.

… sind gut für das Firmenimage

Nachhaltigkeit ist für Jobsuchende ein wichtiger Attraktivitätsfaktor. Der Einsatz digitaler Recruiting-Lösungen lässt Arbeitgeber außerdem moderner wirken.

… machen die internationale Rekrutierung einfacher

Video-Interviews überbrücken nicht nur räumliche Distanzen. Zeitversetzte Gespräche per Video schaffen zusätzlich die Problematik verschiedener Zeitzonen aus der Welt. Arbeitgeber, die aufgrund des Fachkräftemangels über ›nationale Grenzen hinweg rekrutieren wollen, haben hier ganz neue und flexible Möglichkeiten.

In der Podcast-Folge ›“Raus aus der Komfortzone” haben wir mit Dr. Yasmin Kurzhals von auxmoney über digitales Recruiting und den Einsatz von Video-Interviews gesprochen.

Arten von Video-Interviews

Vorstellungsgespräche per Video müssen nicht live stattfinden. Es gibt verschiedene Arten von Video-Interviews und jede bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Welches Interview-Format eignet sich wann am besten? Das hängt ganz von der jeweiligen Recruiting-Situation ab.

Live-Interviews

Live-Interviews kommen dem herkömmlichen, persönlichen Bewerbungsgespräch sehr nahe. Die Recruiter*innen legen Datum und Uhrzeit vorab gemeinsam mit den Bewerber*innen fest.

Die Vorteile: Die Recruiter*innen bekommen einen guten persönlichen Eindruck und profitieren von einem natürlichen Dialog sowie einem spontanen Austausch. Zudem können sie Case Studies oder praktische Aufgaben durchführen und Hiring Manager flexibel hinzuholen.

Die Nachteile:
Live-Interviews sind vor allem dann eine Herausforderung, wenn sich beide Parteien in unterschiedlichen Zeitzonen befinden.

Zeitversetzte Interviews

Bei zeitversetzten Interviews übermitteln Bewerber*innen ihre Video-Antworten unabhängig von Ort und Zeit. Sie erhalten die zu beantwortenden Fragen vorher schriftlich oder ebenfalls per Video.

Die Vorteile: Ein flexibel gestalteter Recruiting-Alltag über unterschiedliche Zeitzonen hinweg. Recruiter*innen können sich die Videos mehrmals anschauen und so Kandidat*innen besser miteinander vergleichen.

Die Nachteile: Bei dieser Interview-Art fehlen die zwischenmenschliche Komponente und die Spontanität des Austauschs.

Video-Pitch

Bei einem Video-Pitch handelt es sich um ein kurzes Video, in dem die Kandidat*innen sich vorstellen und erklären, warum sie sich auf die Stelle bewerben.

Die Vorteile: Auch hier ist der große Vorteil die Unabhängigkeit von Ort und Zeit. Auf diese Weise erhalten die Recruiter*innen schon früh einen Eindruck von der Persönlichkeit und den Softskills der Bewerber*innen. Ein Video-Pitch ersetzt zwar nicht den klassischen Lebenslauf, ergänzt diesen aber um eine persönliche Komponente.

Der Nachteil:
Der Video-Pitch gibt keine Hinweise auf die fachliche Eignung der Kandidat*innen.

Fazit

Bewerbungsgespräche per Video sind eine effiziente Alternative zu klassischen Methoden wie dem Telefonat oder dem Face-to-Face-Interview vor Ort. Die jeweilige Recruiting-Situation bestimmt die eingesetzte Interview-Art. Fest steht: Valide Aussagen zur Eignung der Bewerber*innen können Recruiter*innen auch anhand von Video-Interviews treffen.

Weiterführende Informationen