In Zeiten des Fachkräftemangels kommt dem Personalmarketing eine immer größere Bedeutung zu. Eine bislang wissenschaftlich wenig untersuchte Methode ist das Active Sourcing. Arbeitgeber gehen dabei in sozialen Netzwerken auf die Suche nach geeigneten Personen und sprechen sie gezielt an. Der Erfolg des Active Sourcing setzt dabei zunächst voraus, dass geeignete Personen gefunden werden. Hierbei haben sich berufsbezogene soziale Netzwerke (LinkedIn, Xing) als weitaus sinnvoller erwiesen als private (zum Beispiel Facebook, X). Die Forschung würde zudem raten, sich an biografischen Fakten – wie etwa Aus- und Weiterbildung, Einschlägigkeit und Vielfalt der Berufserfahrung oder Fremdsprachenkenntnisse – zu orientieren. Deutungen der Persönlichkeit aufgrund von Bildern, der Anzahl der Freunde oder Freizeitaktivitäten führen hingegen zu Fehleinschätzungen.
Neben der gezielten Auswahl der Personen kommt es auf die richtige Art der Ansprache an. Auch hier rät die Forschung zu berufsbezogenen und nicht zu privaten sozialen Netzwerken. Ansprachen über private Netzwerke schwächen sogar das Image eines Arbeitgebers. Ein weiterer Aspekt ist der Grad der Individualisierung der Ansprache. Im einfachsten Falle besteht Active Sourcing darin, dass ein Arbeitgeber ausgewählten Personen einen Standardtext zuschickt. Im anderen Extrem geht der Arbeitgeber individuell auf die bisherige Berufsbiografie der Person ein. Dies drückt nicht nur Wertschätzung aus, sondern vermittelt auch den Eindruck eines professionellen Vorgehens. Eine aktuelle Studie geht der Frage nach, inwieweit sich unterschiedliche Grade der Individualisierung im Active Sourcing auf die Arbeitgeberattraktivität, die Reaktion auf die Ansprache und eine mögliche Bewerbungsaktivität auswirken.
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