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Diese Zusatzleistungen schätzen Beschäftigte

Eine kleine grüne Pflanze wächst aus einem Geldhaufen
Mehr als Geld: Unternehmen müssen häufig zusätzliche Anreize zur Bezahlung bieten, u als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Foto: Christo Anestev/Pixabay

Mehr Geld reicht nicht: Mitarbeiter legen immer mehr wert auf zusätzliche Benefits. Hoch im Kurs stehen geförderte Auszeiten, Fitnessangebote und die Möglichkeit zu Home Office.

Auszeiten liegen im Trend

„Take Time“ heißt die Regelung, mit denen die Unternehmensberatung McKinsey ihre Mitarbeiter zufrieden machen will: Die Angestellten können – ohne Angabe von Gründen – bis zu drei Monate Auszeit zwischen Projekten nehmen. Ihr Gehalt bekommen sie „out of office“ anteilig weiter ausbezahlt.

Auszeiten als Benefits liegen Trend, ergibt eine › Erhebung des HR-Dienstleisters Glassdoor. Er hat Zusatzleistungen von Unternehmen zusammengetragen, die Beschäftigte in ihren Arbeitgeberberwertungen positiv hervorgehoben haben. „Im qualitativen Vergleich zur vorherigen Erhebung von 2016 sticht vor allem ins Auge, dass Auszeiten jeglicher Form und Home Office stärker in den Vordergrund getreten sind“, schreiben die Glassdoor-Autoren.

Der Automobilhersteller Porsche gibt seinen Mitarbeitern Zeit für die Pflege von Angehörigen. In aktuen Fällen können sich Beschäftigte im Programm „Porsche Pflegezeit“ bis zu drei Monaten von der Arbeit befreien lassen und bekommen in dieser Zeit drei Viertel ihres Gehalts weiter ausbezahlt.

Der Konsumguthersteller Henkel stellt seine Mitarbeiter fürs Ehrenamt frei. Bis zu fünf Tage im Jahr können sich Angestellte bei voller Bezahlung frei geben lassen, um ehrenamtlich in Projekten zu arbeiten. Dafür können sie auch Geld- und Sachspenden bei ihrem Arbeitgeber beantragen.

Gesundheit und Fitness im Job

Der Bestellplattform-Betreiber Delivery Hero will seine Mitarbeiter nicht müde an die Arbeit lassen: Beim Berliner Unternehmen fanden die Glassdoor-Autoren Nap Rooms mit Schlafcouch und Hängematte – Platz also für den kurzen Erholungsschlaf zwischendurch.

Zum aktiven Training will die Deutsche Telekom ihre Angestellten animieren. Das Telekommunikations-Unternehmen hat mehr als 5000 sogenannte „Desksbikes“ angeschafft, mit denen die Mitarbeiter Ausdauer und Muskulatur trainieren, während sie am Schreibtisch sitzen.

Achtsamkeit als Schlüssel zur Gesundheit fördert der Softwarehersteller SAP. Über 7000 Mitarbeiter haben schon an einem zweitägigen Achtsamkeitsseminar des Unternehmens teilgenommen, bei dem sie Meditationspraktiken und Selbstreflexion üben konnten. Eigens für diese Thematik beschäftigt SAP sogar einen Chief Mindfulness Officer im Silicon Valley und folgt damit anderen großer Tech-Unternehmen. Die CMOs sollen den Mitarbeitern in den schnellen IT-Welt Resilienz und eine gesunde Work-Life-Balance beibringen.

Freiheiten am Arbeitsplatz

Der Klassiker darf im Glassdoor-Überblick natürlich nicht fehlen: Der Hund im Büro als Sinnbild für eine offene und flexible Arbeitsatmosphäre. Zum Beispiel erlaubt das der Onlinemarktplatz-Betreiber Scout24. Um bessere Akzeptanz von Hunden am Arbeitsplatz allgemein kümmert sich sogar ein eigener Interessensverband unter anderem aus Hundetrainern, der Bundesverband Bürohund.

Komplett frei bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes sind Mitarbeiter des Software-Entwicklers Cisco. Ihr Arbeitgeber erlaubt ihnen zu arbeiten, von wo sie wollen – im Zweifel also auch ausschließlich von zu Hause aus. Dabei können sie gleich die eigenen Entwicklungen ausprobieren, Cisco produziert Produkte zur virtuellen Zusammenarbeit.

Lifestyle und Erlebnisse gesponsert vom Arbeitgeber

Mit Kultur und Party will der Werkzeughersteller Würth Mitarbeiter werben und binden. Im Kosmos des Unternehmens findet sich ein Museum, eine Kunsthalle und eine kulturelle Veranstaltungsstätten unter anderem für das professionelle Unternehmens-Orchester, den „Würth Philharmonikern“ – und mit dem „Würth Open Air“ ein jährliches Festival mit namhaften Rock- und Pop-Musikern wie Revolverheld, Sting, den Fantastischen Vier oder Sunrise Avenue.

Dass gepflegte Rasuren und schön gemachte Nägel im Trend liegen, hat der Sportartikelhersteller Puma verstanden und nutzt das für eine Benefit-Maßnahme: In regelmäßigem Rhythmus gastiert ein „Barber Shop“ beim Unternehmen, in dem sich die Mitarbeiter der Körperpflege widmen können. Zudem fanden die Glassdoor-Autoren Lob von Puma-Angestellten das kostenfreie Fitness-Center.

Die Hotelkette Upstalsboom fährt bei den Benefits für Azubis groß auf. „Tour des Lebens“ heißt das Programm, das 2016 Azubis einen Aufstieg auf den Kilimandscharo und vergangenes Jahr eine Reise auf die norwegische Inselgruppe Spitzbergen an den nördlichen Polarkreis ermöglichte.

Bei der Brauerei gibt’s: Bier

Die Brauerei Paulaner lässt ihre Mitarbeiter von ihren eigenen Erzeugnissen profitieren: Etwa 40 Liter Bier stehen einem Angestellen pro Monat zu. Alternativ können diese aber auch in alkoholfreien Getränken aus dem Sortiment der Brauerei ausgezahlt werden.

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