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In Krisenzeiten haben die meisten Unternehmen wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage kaum Möglichkeit für Gehaltserhöhungen. Die Gehaltsübersicht 2021 von Robert Half zeigt jedoch, dass viele Arbeitgeber darauf setzen, attraktive und maßgeschneiderte Benefits anzubieten: 60 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, seit Beginn der Krise neue Zusatzleistungen für ihre Mitarbeiter eingeführt zu haben.
Wertschätzung ist in Krisenzeiten besonders wichtig. Sie hilft, Mitarbeiter langfristig zu motivieren, zu binden und attraktiv für potentielle Kandidaten zu sein,
sagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half. Wertschätzung drücke sich auch und besonders über die Höhe des Gehalts aus, aber das werde auf Dauer nicht reichen, um Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen langfristig vom Unternehmen zu überzeugen. Hennige rät Arbeitgebern dazu, jetzt ihre aktuellen Benefits zu prüfen und zu bewerten, ob sie noch immer zeitgemäß sind und den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechen.
Neue Benefits: von Zuschüssen fürs Homeoffice bis zu Wellness-Programmen
40 Prozent der befragten Unternehmen bieten ihrer Belegschaft neuerdings zusätzliche Urlaubstage aus familiären Gründen an. Ebenso viele vergeben Zuschüsse zur Homeoffice-Ausstattung. 39 Prozent der Arbeitgeber haben Programme zur Stressbewältigung und Förderung der psychischen Gesundheit aufgesetzt, zum Beispiel Yoga oder Meditation. Außerdem unterstützen 30 Prozent der Unternehmen die nicht an den Arbeitsplatz gebundene Kinderbetreuung. Weitere 21 Prozent der Firmen haben seit Beginn der Krise Wellness-Programme als zusätzliches Benefit im Angebot. Im nächsten Jahr wollen zwölf Prozent der Studienteilnehmer ihren Beschäftigten Firmenfahrräder anbieten. Dagegen verlieren Firmenwagen oder das Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr laut Studie an Attraktivität.
Arbeitgeber müssen ihre Zusatzleistungen lauter kommunizieren
Allerdings sind Unternehmen nach Beobachtung von Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half, häufig sowohl intern als auch extern zu zurückhaltend, was die Kommunikation ihrer Zusatzleistungen betrifft. Wer ein breites und attraktives Portfolio an Zusatzleistungen habe, sollte es auch aufmerksamkeitsstark kommunizieren, empfiehlt Umbs. Führungskräfte sollten dafür Mitarbeitergespräche, Pulse-Umfragen oder das Intranet nutzen. Um auch externe Kandidaten zu erreichen, seien die eigenen Social-Media-Kanäle, die Karriere-Website des Unternehmens oder Stellenanzeigen die beste Möglichkeit.
Die Gehaltsübersicht 2010 kann > hier zum Download angefordert werden.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.