53 Prozent der Arbeitgeber sagen, dass sie den Benefits-Bedarf ihrer Mitarbeiter ebenso gut kennen wie den Bedarf seiner Kunden. Allerdings geben lediglich 35 Prozent an, das passende Benefits-Paket anbieten zu können. Für 57 Prozent stellen die unterschiedlichen Bedarfe generationenübergreifender Belegschaften eine Herausforderung dar. 42 Prozent nennen den fragmentierten Anbietermarkt als Grund und 41 Prozent der Arbeitgeber fehlt es an geeigneter Technologie, um Benefits-Programme bereitzustellen. Das geht aus dem „Benefits Trends Survey 2019“ von > Willis Towers Watson hervor. Dafür wurden mehr als 4300 Unternehmen in 88 Ländern befragt, aus Deutschland nahmen 83 Firmen mit insgesamt rund 1,3 Millionen Mitarbeitern teil. Sie geben durchschnittlich 14 Prozent der Lohnsumme für Benefits aus.
Benefits sollen stärker an Marktpraxis und Mitarbeiterbedarf ausgerichtet werden
Gut vier von zehn der befragten Unternehmen weltweit geben an, ihr Paket an Zusatzleistungen sei ein wesentlicher Grund dafür, dass Mitarbeiter sich für sie als Arbeitgeber entscheiden. Laut Studie bietet allerdings nur ein Viertel der Studienteilnehmer (25 Prozent) ausgewogene Wahlmöglichkeiten an. Für knapp zwei Drittel der Firmen (63 Prozent) hat es zurzeit eine hohe Priorität, die Ausrichtung ihrer Benefits an Marktpraxis und Mitarbeiterbedarf voranzutreiben. Dabei spielt laut Towers Watson unter anderem das Thema „Wellbeing“ eine wesentliche Rolle, denn zu den Zusatzleistungen gehören nicht nur die klassischen Angebote wie zum Beispiel die betriebliche Altersversorgung (bAV) oder der Firmenwagen: 62 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie dem Mitarbeiter-Wohlbefinden in ihrer Benefits-Strategie einen hohen Stellenwert beimessen. 70 Prozent haben Sport oder vergünstigte Mitgliedschaften in Fitnessstudios im Angebot. 67 Prozent offerieren medizinische Leistungen vor Ort, etwa Gesundheits-Checks, und 62 Prozent haben Programme zum Stress- oder Resilienzmanagement implementiert.
Kosten-Nutzen-Optimierung und Mitarbeiterbefragungen im Fokus
Gut zwei von drei Arbeitgebern (68 Prozent) wollen den Mehrwert ihrer Benefits für Unternehmen und Mitarbeiter optimieren. So führt heute bereits circa die Hälfte (48 Prozent) regelmäßig Benefit-Audits durch und ein Drittel (34 Prozent) beabsichtigt dies für die Zukunft. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Studienteilnehmer planen, die Mitarbeiterkommunikation zum Benefits-Angebot auszubauen; 58 Prozent wollen dafür Portale oder Apps bereitstellen. Ein Drittel der Unternehmen führt Mitarbeiterbefragungen durch, um ihre Programme zu verbessern, ein weiteres Drittel plant dies. 64 Prozent wollen in den nächsten drei Jahren ihr Benefits-Portfolio ausgestalten. 38 Prozent beabsichtigen, die Belegschaft bei der Entscheidung für ein Angebot zu unterstützen. Außerdem legen 62 Prozent der befragten Arbeitgeber Wert darauf, dass die Mitarbeiter den Gegenwert ihrer Zusatzleistungen kennen.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.