Wenn Nicht-Personaler an die Personalabteilung denken, haben sie vor allem die Themen Recruiting und Gehaltsabrechnung im Kopf. Fragt man allerdings genauer nach, sehen sie auch die Relevanz anderer Themen. Das zeigt eine Umfrage, die wir exklusiv mit dem Umfrageanbieter QuestionPro durchgeführt haben und für die rund 1.000 Menschen befragt wurden.
Diese bekamen zuerst die Möglichkeit, in einem offenen Textfeld die bis zu drei wichtigsten Hauptaufgaben der Personalabteilungen anzugeben. Dabei wurden am häufigsten Begriffe aus dem Bereich Recruiting (zum Beispiel „Personal einstellen“) genannt sowie aus der Lohn- und Gehaltsabrechnung (beispielsweise „Gehälter“).
In einem zweiten Schritt wurden insgesamt neun Aufgaben genannt, deren Wichtigkeit die Befragten einschätzen sollten – von „überhaupt nicht wichtig“ bis „extrem wichtig“. Bis auf „Schulungen organisieren“ (48 Prozent) wurden dabei alle genannten Aufgaben von mehr als der Hälfte der Befragten als „sehr wichtig“ oder „extrem wichtig“ angesehen. Besonders relevant sind demnach das Thema Gehaltsabrechnungen sowie die Überwachung des Arbeitsrechts, während das Recruiting hier nur im Mittelfeld liegt.
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Auch bei einer weiteren Frage landet das Thema Gehaltsabrechnung weit vorne – und diesmal mit großem Abstand. Denn 41 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass sich hier der Einsatz von Künstlicher Intelligenz lohnt – und den Menschen ersetzen kann. In keinem anderen abgefragten Bereich sieht auch nur ein annähernd so großer Anteil der Befragten ein solches Potenzial zur Substitution – wohl aber zur Unterstützung der HR-Arbeit. Dass sich der Einsatz von KI gar nicht lohnt, glauben die Befragten vor allem bezüglich der Verwaltung von Gehaltsabrechnungen (15 Prozent) und dem Managen von Konflikten (39 Prozent).
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Wenig überraschend ist die Gehaltsabrechnung – in diesem Falle neben der Organisation von Studien – auch der Bereich, bei dem die meisten ein Outsourcing für durchaus sinnvoll halten: Jeweils rund zwei Drittel der Befragten sagen, dass sich die HR-Aufgabe dafür „eignet“ oder „sehr eignet“. Im Interview mit der Personalwirtschaft warnen Miriam Sternitzky und Thomas Perlitz allerdings auch hier vor der Beauftragung eines Dienstleisters. „Hinter verschlossenen Türen sagen alle, dass das Outsourcing nicht wirklich gut funktioniert “, sagt der Ex-Personaler und heutige Berater und Investor Perlitz. „Das sind oft junge, unerfahrene und billige Leute, die das Thema Payroll nach Schema F machen.“ Und das verursache dann Stress und Unmut auf beiden Seiten.
Info
Mit der Frage, was die Kernaufgaben der Personalabteilung sind, beschäftigt sich die Titelgeschichte unserer September-Ausgabe. Hier geht es zum E-Paper.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit den Themen Recruiting und Employer Branding.
