An diesem Mittwoch (18. Mai) spielt Eintracht Frankfurt im Finale der Uefa Europa League gegen den schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers. Millionen Menschen auf dem ganzen Kontinent werden das Spiel im Fernsehen schauen – und auf der Brust der Frankfurter Spieler das Logo der Jobplattform Indeed entdecken. Das Unternehmen ist seit 2017 Hauptsponsor der Eintracht, die seitdem unter anderem den DFB-Pokal gewannund mehrfach in der Europa-League auch Fans fremder Mannschaften begeisterte.
Im Interview spricht Indeed-Geschäftsführer Frank Hensgens über die vergangenen fünf Jahre, die Bedeutung der jüngsten Erfolge des Vereins und der Fankultur für den Hauptsponsor. Er verrät auch, welche Situation ihn ganz besonders stolz gemacht hat.
Personalwirtschaft: Als Indeed 2017 Hauptsponsor der Eintracht wurde, lagen die jüngsten Erfolge des Clubs Jahrzehnte zurück. Hatten Sie damals schon eine Vorahnung, dass bessere Zeiten kurz bevor standen?
Frank Hensgens: Wir sind, was Erfolge angeht, in den vergangenen Jahren reichlich von der Eintracht verwöhnt worden . Dass dieser Erfolg nicht vorhersehbar war wie bei manch anderem Club, hat ihn umso schöner gemacht. Wir haben aber damals schon das Potenzial gesehen und vor allem auch sofort ein unglaubliches Vertrauen in die handelnden Personen bei der Eintracht gehabt, dass sich der Verein und die Mannschaft gut entwickeln werden.
Was bedeutet ein Erfolg wie der Einzug in das Europa-League-Finale in diesem Jahr für Sie als Sponsor?
Für uns ist dieser Erfolg unglaublich wertvoll. Durch die Eintracht konnten wir Indeed in Deutschland erlebbar und einem großen Publikum bekannt machen – und vor allem auch emotionalisieren. Die Bekanntheitswerte von Indeed sind mithilfe der Eintracht deutlich nach oben gegangen.
Die Eintracht ist nicht nur erfolgreich, die „Europa-Tour“ mit zehntausenden Fans hat den Club auch in ganz Europa bekannt und beliebt gemacht. Ist das vielleicht noch wichtiger als der eigentliche Erfolg?
Da greift die alte Management-Weisheit: Culture eats strategy for breakfast. Die Eintracht hat einfach eine einzigartige Kultur, eine Identität, ein starkes Commitment zu Diversität, eine sagenhafte Anhängerschaft. Damit ist der Verein ein Unikat. Strategisches und nachhaltiges Denken sowie Arbeiten kommen noch hinzu. Mit der Eintracht hat es ein Traditionsverein wirklich geschafft, sein Konzept in die moderne Fußballwelt zu übertragen. Gerade in der heutigen Zeit, in der der Fußball gegen die Wahrnehmung ankämpfen muss, immer kommerzieller zu werden, ist das eine wunderbare Erfolgsgeschichte.
Wie kommt das bei Ihnen im Unternehmen an?
Wir als Indeed sind sehr dankbar, ein Teil dieser Reise zu sein. Dass ein Erfolg wie der gegen den großen FC Barcelona um die Welt geht, ist natürlich das Sahnehäubchen. Da haben auch viele Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern vor dem Fernseher mitgefiebert und ihre Eintracht-Trikots herausgeholt.
Profitiert Indeed auch als Arbeitgeber direkt von dem Sponsoring?
Öffentliche Bekanntheit ist ein wichtiger Baustein für eine gute Arbeitgebermarke. Dafür ist neben unserer Ingrid-Kampagne das Sponsorship maßgeblich verantwortlich. Insofern war der Employer-Branding-Aspekt nicht unbedingt ausschlaggebend für die Entscheidung, Sponsor zu werden, aber er ist definitiv über die Zeit sehr wertvoll geworden. Wir haben alle als Firma schon sehr emotionale Abende in Stadien und vor der Leinwand verbracht.
Wie kann man sich diese Abende vorstellen?
Mitarbeitende von uns konnten den DFB-Pokal in der Hand halten und mit der Mannschaft feiern. Es gibt nicht viele Arbeitgeber, die das bieten können. Das schweißt auch zusammen und formt Identität und Loyalität. Entscheidend ist letztlich, dass wir mit der Eintracht gemeinsame Werte teilen und die mit der Partnerschaft sichtbar werden. Etwa in dem Moment, als die Eintracht mit dem #blacklivesmatter-Schriftzug auf der Brust aufgelaufen ist. Ich war selten stolzer in meinem Leben als in dem Moment, Sponsor von der Eintracht und auch Mitarbeiter von Indeed zu sein. Das Sponsorship hilft uns damit auch, unsere eigenen Werte gegenüber der Belegschaft zu vermitteln.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit den Themen Recruiting und Employer Branding.