Personalwirtschaft: Frau Popp, Anfang des Jahres hat der US-amerikanische Präsident Donald Trump mehrere Executive Orders unterzeichnet, welche die Abschaffung von DEI-Programmen in Unternehmen zum Ziel haben. Daraufhin haben auch Unternehmen wie SAP und die Telekom – bisher Vorreiter in Sachen DEI –, die große Teile ihres Umsatzes in den USA machen, ihre DEI-Programme eingeschränkt. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein?
Anja Popp: Die aktuelle Entwicklung ist schrecklich. Wie schnell Unternehmen zurückgerudert sind, ist schlimm. Fast so, als hätten sie nur darauf gewartet, dass sie endlich mit DEI aufhören können. Die vergangenen Monate haben klar gezeigt, wer es wirklich ernst meint, und eine intrinsische Motivation hat, DEI voranzutreiben, und wer einfach nur einem Hype gefolgt ist, solange dieser profitabel war. Dennoch zeigt uns die Entwicklung auch, wo wir DEI zu oberflächlich angegangen sind.
Was genau meinen Sie damit?
Diversity ist ein hochkomplexes Thema und wird ganz gerne vereinfacht. In Deutschland oftmals auf den Klassiker, das Gender-Thema. Wir sprechen vielerorts nur über die Frauenquote und hängen uns dann vielleicht noch die bunte Fahne an die Tür und denken, damit unsere Diversity-Boxen abgehakt zu haben. Es ging teilweise zu stark darum, einzelne KPIs und oberflächliche Ziele zu erfüllen, indem man eine Kampagne fährt. Wir sollten uns jetzt auf den Kern von DEI besinnen – und der ist Inklusion.
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