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Der Masterplan: Wie plane ich meine HR-Karriere langfristig?

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HR-Karrierefrage #10: Bisher habe ich mich in meiner beruflichen Entwicklung eher von Jobangeboten treiben lassen. Jetzt will ich meine Karriere gezielter planen. Wie geht das?

Gerade zum Jahresbeginn machen sich viele Menschen Gedanken um ihre Zukunft – und versuchen, diese besser zu planen. Und auch, wenn man in der dynamischen Welt des Bereichs Human Resources eine erfolgreiche Karriere einschlagen möchte, ist es entscheidend, nicht nur die nächste Chance zu betrachten, sondern auch eine persönliche, langfristige Perspektive zu entwickeln.

Ein wichtiger Grundsatz dabei ist: Der nächste Schritt sollte immer passende Optionen für den übernächsten Schritt beinhalten. Dadurch können Sackgassen und ungewollte Karriere-Rückschritte vermieden werden. Karriereplanung ist außerdem keine einmalige Sache. Sie sollte regelmäßig durchgeführt und überprüft werden.

Fünf Tipps, mit denen sich eine HR-Karriere langfristig planen und zufriedenstellend umsetzen lässt:

Tipp 1: Was bedeutet Karriere? Vorschlag für einen Perspektivenwechsel

Die wenigsten machen sich im Vorfeld Gedanken über die verschiedenen Phasen ihrer Karrie, sondern übernehmen zum Beispiel pauschale Karriereziele wie „als HR Manager Führungsverantwortung übernehmen“ oder „ein hohes Einkommensniveau erreichen“.

Tatsächlich wissen wir aufgrund unserer Erfahrung aus fast tausend individuellen Karriereberatungen, dass Karrieren und Entwicklungen einem ähnlichen Phasenmodell folgen:

  • Zu Beginn geht es darum, den Einstieg zu finden, sich zu orientieren, Kompetenzen aufzubauen und Erfahrungen zu sammeln.
  • In der nächsten Phase wird eine passende Rolle, die Positionierung im Markt gesucht, die den individuellen Stärken und Interessen entspricht und die besten Karrierechancen verspricht.
  • Von da an folgt die Optimierung und Maximierung der verfolgten Karriereziele, teilweise unterbrochen durch Familienzeiten oder andere persönliche Auszeiten.
  • Im letzten Teil des Berufslebens ab 55 Jahren kommt es immer häufiger zu einem Richtungswechsel oder Ausstieg aus der bestehenden Rolle. Eine selbständige Tätigkeit, ein Ehrenamt, eine Expertenrolle, Jobsharing – es gibt viele Möglichkeiten die letzte Berufsphase und den Ausstieg zufriedenstellend zu gestalten.

Der berufliche Zeitpunkt, die Lebensphase und die dazugehörigen persönlichen Wünsche oder Notwendigkeiten bestimmen idealerweise die Karriereplanung und -ziele für die aktuelle und jeweils nächste Phase.

So betrachtet handelt es sich bei Karriere, nicht um das Hinarbeiten auf eine bestimmte Position, Rolle oder ein Einkommensniveau. Es geht vielmehr um einen individuellen Entwicklungsweg, der in jeder Phase – vom Berufseinstieg bis zum Ausstieg – dafür sorgt, dass persönliche und wirtschaftliche Zufriedenheit erreicht wird.

Tipp 2: Selbstreflexion: Welche Stärken und welche Interessen sind relevant?

Eine Karriere auf den eigenen Stärken und Interessen aufzubauen, ist der beste Weg, um persönliche Zufriedenheit und Motivation zu erreichen. Es geht also darum, welche genau diese sind und welche HR-Rollen und Umfelder dazu passen. Je besser die Passung, desto leichter und schneller geht die Entwicklung voran. Eine gute Frage ist auch: Welche Werte sind mir in meiner beruflichen Laufbahn besonders wichtig? Werte bleiben oft berufslebenslang erhalten. Je früher man sich über sie im Klaren ist, desto besser.

Tipp 3: Kontinuierliche Weiterbildung: Die Wissensaktualität sichern

Die HR-Themen unterliegen ständigen Veränderungen, sei es durch neue Technologien, gesetzliche Anpassungen oder sich wandelnde Arbeitsmodelle. Um konkurrenzfähig zu bleiben, ist kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich. Unabhängig von der Berufsphase sind relevante Fortbildungsmöglichkeiten ein Muss. Von HR-Professionals wird immer auch erwartet, dass sie ihr Fachgebiet beherrschen und up-to-date sind.

Tipp 4: Gewinn durch Netzwerkaufbau

Ein starkes berufliches Netzwerk ist im HR-Bereich von unschätzbarem Wert. Dazu gehört die Pflege bestehender Kontakte und neue Beziehungen aufzubauen. Tendenziell neigt man dazu, sich mit ähnlich ausgelegten Personen zu verbinden. Ein großer Gewinn kann durch die Vernetzung mit Kontakten entstehen, die Unterschiede zum eigenen Profil aufweisen. Durch den Austausch mit diesen erweitert sich die Perspektive und das Verständnis für eine erfolgreiche HR-Arbeit über das eigene Aufgabengebiet hinaus.

Tipp 5: Karriereziele: Ganzheitliche Planung und Optionen

Ein nächstes Karriereziel muss nicht automatisch bedeuten, den Job oder den Arbeitgeber zu wechseln. Vielmehr sollte sich die Planung auf die Vollendung der aktuellen und Vorbereitung auf die nächste Berufsphase beziehen. Wir empfehlen, hierbei nicht nur Berufsziele, sondern auch persönliche Aspekte zu berücksichtigen. Natürlich weiß man nicht wie die Zukunft konkret aussehen wird oder was noch kommt. Die eigenen Stärken, Interessen und Wünsche nicht als gegeben hinzunehmen, sondern regelmäßig zu überprüfen, erweist sich als großer Vorteil. So entstehen in jeder Berufsphase Optionen, die neue Karrierechancen ermöglichen, um die ganzheitlichen Ziele zu erreichen.

Fazit: Die HR-Karriere in die eigene Hand nehmen

Eine langfristige Karriere im HR-Bereich erfordert eine bewusste Herangehensweise und eine rollierende Planung entlang der individuellen Berufsphasen. Diese mit den persönlichen Lebensphasen zu synchronisieren, schafft die Grundlage für beruflichen Erfolg und persönliche Zufriedenheit.

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