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In wie vielen Unternehmen gibt es Mitarbeiterbefragungen?

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Mitarbeiterbefragungen sind hierzulande recht weit verbreitet, auch wenn nicht jedes Unternehmen dieses personalwirtschaftliche Instrument nutzt. Das zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts smart insights, ein Dienstleister für Mitarbeiterbefragungen. Für die Untersuchung wurden im vergangenen Dezember 312 Entscheider und Entscheiderinnen sowie andere Mitwirkende an Mitarbeiterbefragungen befragt.

Das Ergebnis: 60 Prozent der Teilnehmenden geben an, in ihrem Betrieb Mitarbeiterumfragen durchzuführen. Rund ein Viertel (24 Prozent) hat nach eigener Angabe Interesse daran, setzt sie aber bislang nicht ein. Jedes neunte Unternehmen (elf Prozent) verzichtet darauf, die Meinung seiner Belegschaft auf diese Art zu erfassen.

Mitarbeiterbefragungen meist HR- und Chefsache

Wer entscheidet in Unternehmen darüber, ob eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt wird? In den meisten Fällen das Management: 62 Prozent der Studienteilnehmenden geben an, dass in ihrem Unternehmen eine HR-Führungskraft involviert ist, und bei 59 Prozent wird die Geschäftsleitung eingebunden. Häufig sind jedoch zusätzliche Akteure beteiligt. So reden in jeweils einem Drittel (34 Prozent) der Unternehmen auch weitere Mitarbeitende der Personalabteilung sowie solche aus den Fachabteilungen mit Personalverantwortung mit.

Bei der genauen Umsetzung sind dann noch mehr Menschen involviert – oftmals auch externe. Während 43 Prozent der Betriebe die Mitarbeiterbefragungen eigenständig durchführen, greifen 57 Prozent auf die Angebote von Externen zurück, was von speziellen Befragungs-Tools bis zu ganzheitlicher Unterstützung reichen kann. Davon lassen 22 Prozent die Umfragen vollständig von externen Dienstleistern übernehmen.

Die Art der Befragung

Bei fast drei Vierteln (73 Prozent) der Unternehmen, die auf Mitarbeiterbefragungen setzen, finden diese mehrmals im Jahr statt. Knapp ein Fünftel (18 Prozent) führt eine jährliche Befragung durch. Sieben Prozent geben an, dass sie das Stimmungsbild ihrer Beschäftigten seltener erheben oder bisher erst einmal eine Mitarbeiterbefragung vorgenommen haben.
Inzwischen nutzen 81 Prozent der Unternehmen Online-Befragungen. Diese haben sich in Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden als gängigste Erhebungsmethode etabliert. Dagegen stellt in kleineren Betrieben das persönliche Gespräch in Form von Einzelinterviews bei rund der Hälfte (49 Prozent) die häufigste Befragungsform dar.

Woran es oftmals hapert

Im Rahmen der Studie sollten die Unternehmen auch angeben, welche aus ihrer Sicht die größten Herausforderungen in Zusammenhang mit Mitarbeiterbefragungen sind. An erster Stelle mit 27 Prozent der Nennungen steht hier die Höhe des erforderlichen Budgets. Aber auch mangelnde interne Expertise (24 Prozent) spielt eine Rolle, ebenso stellt die Beteiligungsrate der Mitarbeitenden (23 Prozent) ein Hindernis dar, gefolgt von der Erstellung des Fragebogens oder Leitfadens (21 Prozent). An diesen Stellschrauben müssen Unternehmen laut den Studienverfasserinnen und -verfassern also noch arbeiten, wenn sie mit Mitarbeiterbefragungen valide Ergebnisse erzielen wollen.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.