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Kampagne gegen Diskriminierung Übergewichtiger

Übergewichtiger Mann mit Hanteln
Unter dem Motto „Dick im Geschäft“ wendet sich ein Unternehmen gegen die Diskriminierung von Übergewichtigen im Job. Foto: PEM Familienservice

„Dick im Geschäft“ – so lautet eine neue Kampagne des Dienstleisters PME Familienservice, die dafür sorgen soll, dass übergewichtige und fettleibige Menschen im Berufsleben nicht benachteiligt werden.

Mit ihrer in diesem Jahr gestarteten Kampagne richtet sich die > PME Familienservice Gruppe gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung und Mobbing übergewichtiger und adipöser Menschen am Arbeitsplatz und gegen deren Benachteiligung bei Bewerbungen. Die Gruppe beschäftigt über 1800 Mitarbeiter und unterstützt im Auftrag von Unternehmen Arbeitnehmer bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie bei Konflikten am Arbeitsplatz, Sucht- oder Partnerschaftsproblemen.

Dicke Menschen haben es bei Bewerbungen und Beförderungen schwerer

Der Wandel des Schönheitsideal wirkt sich auch auf die Arbeitswelt aus: Personaler bevorzugten bei Neueinstellungen
eher die schlankeren Bewerber und übergewichtige Mitarbeiter würden
häufig gemobbt, so der Initiator der Kampagne. Laut Studien hätten es besonders übergewichtige Frauen am Arbeitsmarkt schwer. Manche Unternehmen setzten Übergewichtige nicht im Kundenkontakt ein und bei Gehaltszulagen und Beförderungen würden Fettleibige oft übergangen. Ein BMI über 25 oder 30 sei heute ein grundlegender Hinderungsgrund, um Karriere zu machen. Auch Gegenbewegungen der letzten Jahre wie etwa #bodylove änderten nichts daran. Außerdem hätten es Übergewichtige mit abschätzigen Blicken und Tuscheleien von Kollegen zu tun, was sogar zu Depressionen führen  könne.  Dabei seien zwei Drittel der Männer in Deutschland übergewichtig und jeder vierte Erwachsene sei adipös. Übergewichtige stellten damit eine Gruppe dar, die häufig Mobbing ausgesetzt ist, ohne eine Minderheit zu sein. Dabei betreffe die Diskriminierung nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Führungskräfte.

Blogs und soziale Medien gegen Vorurteile

Mit der Kampagne „Dick im Geschäft“ will das Unternehmen sowohl Bewerber von Jobs in der eigenen Verwaltung, an den Standorten und Kinderbetreuungseinrichtungen ansprechen als auch pädagogische Fachkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagesmütter und -väter, mit denen die Gruppe bereits arbeitet. Dafür stehen mehrere Mitarbeiter und Führungskräfte des Unternehmens zur Verfügung. Außerdem wird eine externe Influencerin das Thema #bodylove im unternehmerischen und alltäglichen Rahmen aufgreifen und via Blog und Instagram dabei unterstützen, Vorurteilen entgegenzuwirken. Im Mai soll das Thema auf sozialen Plattformen breit gestreut werden.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.