Eine gute Aufklärung über den Einsatz neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz in Unternehmen könnte die Akzeptanz dafür unter den Mitarbeitern erhöhen. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Arbeitsplatz der Zukunft: Wie Nachwuchskräfte ihre Rolle in einer KI- bestimmten Berufswelt sehen".
Für die Studie hat das Unternehmen für Cybersicherheit Kaspersky Anfang 2021 rund 1.000 Deutsche im Alter von 16 bis 30 Jahren nach ihrer Wahrnehmung und Einstellung bezüglich eines zunehmenden Einsatzes von KI im Berufsleben befragen lassen. Rund drei Viertel der Befragten waren Berufstätige.
Mehrheit beurteilt technologiegesteuerte Zukunft positiv
Insgesamt sehen viele junge Deutsche es positiv, wenn ihre berufliche Zukunft durch neue Technologien ergänzt wird. Etwa die Hälfte (45 Prozent) der Befragten zeigt sich offen für Innovationen und freut sich darauf, die eigenen digitalen Fähigkeiten hinsichtlich KI zu verbessern.
Hierbei gibt es jedoch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während sich knapp die Hälfte der befragten Männer (49 Prozent) über die Aneignung neuer digitaler Skills freut, sind Frauen mit einem Anteil von 41 Prozent zurückhaltender. Unter den Millenials ist die Offenheit Neuem gegenüber am größten. Über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) dieser Generation freut sich darauf, die eigenen digitalen Fähigkeiten auszubauen.
Vertrauen schaffen durch Information und Transparenz
Fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten möchte über den Einsatz von KI-Systemen innerhalb ihrer Firma informiert werden. Über ein Drittel (34 Prozent) der Befragten glaubt, transparente Informationen zum Einsatz von KI könnten die Akzeptanz der Systeme bei Mitarbeitern deutlich steigern.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Unternehmen die Potentiale der intelligenten Systeme nur dann gut nutzen können, wenn Beschäftigte das Gefühl haben, offen und transparent über die Folgen des Einsatzes von KI informiert zu werden, denn beim Einsatz von Technologien kommt es auch darauf an, in welchem Verhältnis Menschen und intelligente Systeme zueinander stehen. Mitarbeiter suchen insbesondere Antworten auf Fragen wie „Wer hat Macht über wen?“ und „Wer hat die Entscheidungshoheit?“
Während viele der Befragten deutliche Verbesserungen durch KI sehen, bedeutet KI für jeden fünften Befragten (19 Prozent) ein Horrorszenario. 38 Prozent verhalten sich bei dieser Aussage neutral.
Interessanterweise hat sich die Meinung innerhalb der befragten Altersgruppe zu diesem Thema gewandelt. So empfanden Anfang des Jahres 2020 lediglich 7 Prozent der Befragten ein Leben mit KI als Horrorszenario und 43 Prozent als Wunschvorstellung. Grundsätzlich sprechen sich aktuell drei von vier Befragten (77 Prozent) für die Unterstützung von KI in ihrem Leben allgemein aus, wobei sie KI-Support eher im beruflichen (57 Prozent) als im privaten Bereich (47 Prozent) wünschen.
Einsatz von KI regulieren
Wenn es um die Weiterentwicklung, den Einsatz und die Regulierung von KI geht, sieht knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten die Regierungsverantwortlichen in der Pflicht. Ein Viertel (24 Prozent) der jungen Deutschen steht dieser Aussage neutral gegenüber, 16 Prozent finden nicht, dass dies Politikern obliege.
Dabei hat es offenbar weniger Relevanz, ob die Umfrageteilnehmer von einem vermehrten Einsatz Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag eher überzeugt sind oder sich davor scheuen: Unter denjenigen, die KI als Horrorszenario für die Zukunft sehen, ist die Hälfte (51 Prozent) der Auffassung, die Regierung müsse die Entwicklung von KI im Auge behalten und regulieren. Diejenigen, die KI als Wunschvorstellung für ein besseres Leben sehen, stimmen hier mit 47 Prozent zu.
IT-Sicherheit berücksichtigen
Je mehr Machine-Learning- und KI-Technologien Unternehmen einsetzen, umso wichtiger ist es, dies transparent zu tun und gleichzeitig auf IT-Sicherheit Wert zu legen. Unternehmen sollten daher beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz von Beginn an IT-Sicherheits- und Datenschutzaspekte einbeziehen und umsetzen.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.