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Körperlich harte Arbeit immer noch stark verbreitet

Mann trägt im Job ein schweres Paket
Im Job häufig schwere Lasten heben muss hierzulande fast jeder vierte Arbeitnehmer.
Foto: © Tyler Olson/StockAdobe

Knapp jeder vierte Arbeitnehmer hierzulande (23 Prozent) muss im Job häufig schwere Lasten heben oder tragen. Solch schwere körperliche Arbeit kommt unter anderem besonders häufig in Bau- und Gartenbauberufen, aber auch in der Pflege und Gastronomie vor. Gut die Hälfte der betroffenen Arbeitnehmer (53 Prozent) fühlt sich davon belastet. Arbeiten in Zwangshaltung – in gebückter, hockender, kniender Stellung oder über Kopf – üben 17 Prozent aus, vor allem in Bau-, Gartenbau- sowie Klempner-/Sanitärberufen und in der Altenpflege. Auch hier sagt rund jeder Zweite (52 Prozent), dass ihn die Arbeitsbedingungen belasten. Das geht aus dem Faktenblatt „Körperlich harte Arbeit in Deutschland – immer noch weit verbreitet“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervor. Der Bericht basiert auf der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018, für die rund 20 000 Erwerbstätigen in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

54 Prozent der Deutschen arbeiten häufig im Stehen

Häufig im Stehen arbeiten 54 Prozent der Bundesbürger. Betroffen sind Bau- /Ausbauberufe, Gartenbau- und Metallbauberufe inklusive Schweißtechnik sowie Berufe im Gastgewerbe/in der Speisenzubereitung. Gut jeder Vierte (27 Prozent) empfindet das Stehen als belastend. 39 Prozent der Deutschen verrichteten Tätigkeiten, die mit den Händen durchzuführen sind und viel Geschick, Geschwindigkeit oder große Kraft erfordern, unter anderem in Bau und Gartenbau, in der Holzwirtschaft und der Körperpflege. Während sich das Ausmaß körperlicher Arbeit insgesamt seit 2012 nur wenig geändert hat, sind diese Tätigkeiten zurückgegangen; damals waren es noch 42 Prozent. Jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, dass ihn diese Arbeitsbedingungen belasten.

Körperlich harte Arbeit belastet Frauen öfter als Männer

Männer in Vollzeit sind immer noch am ehesten harter Arbeit ausgesetzt. In Teilzeitbereich berichten jedoch Frauen häufiger über körperlich belastende Arbeitsbedingungen. Auch empfinden sie unabhängig von der geleisteten Stundenzahl körperlich harte Arbeit im Vergleich zu Männern häufiger als belastend.

Möglichen gesundheitlichen Beschwerden durch körperliche Belastung kann präventiv entgegengewirkt werden, so die BAuA. Entlastend wirken etwa ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz sowie Trage- und Transporthilfen. Außerdem helfen rückenschonende Hebe- und Tragetechniken, gezielte Ausgleichsbewegungen und die Einhaltung von Pausen. > Hier geht es zum Faktenblatt, das auch Links zu weiterführenden Informationen enthält.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.