Aktuelle Ausgabe neu

Newsletter

Abonnieren

So gelingt gesunde Selbstführung als Leader

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Es wird viel verlangt von Führungskräften. Sie müssen in Zeiten stetiger Veränderungen durchgängig mit mehr Komplexität, Unsicherheiten und neuen Anforderungen arbeiten. Um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse im Blick zu behalten, ist gesunde Selbstführung essenziell.

Doch eine gute Selbstführung ist nicht nur eine wichtige Grundlage für das eigene Wohlbefinden. Sie wirkt sich auch auf die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und so auf den gesamten Unternehmenserfolg aus. Doch wie genau funktioniert gesunde Selbstführung und wie können wir sie erlernen?

Was ist gesunde Selbstführung?

Gute Selbstführung bedeutet, dass wir uns unserer eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst sind und diese aktiv so steuern, dass wir damit unsere Ziele erreichen. Es ist folglich die Fähigkeit, sich selbst innerlich so aufzustellen, dass wir in einem guten (gesundheitlichen) Zustand unsere eigenen Vorhaben Realität werden lassen können. Bei Selbstführung geht es zum einen darum, das eigene mentale und emotionale Empfinden und Handeln unter die Lupe zu nehmen. Zum anderen aber auch zu beleuchten, wie wir auf andere reagieren und mit ihnen interagieren.

Wie profitieren Führungskräfte, Mitarbeitende und Unternehmen von Selbstführung?

  • Selbstführung ist die Grundlage für die eigene Führungskompetenz

Praktizieren wir Selbstführung als Führungskraft, hilft uns das, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen aufzubauen. Zudem erlaubt diese Praxis uns, auch unter viel Stress und Druck ruhiger zu bleiben und mehr Flexibilität in den Arbeitsalltag zu bringen. Denn wir vertrauen darauf, dass wir selbst einen Weg zum Erfolg finden werden, egal, wie die äußeren Umstände sind. So können wir einfacher mit Veränderungen umgehen.

  • Gute Selbstführung führt zu besserer Zusammenarbeit im Team

Ob und wie wir uns selbst führen, beeinflusst unser Verhalten gegenüber anderen und wirkt sich damit auf das eigene Team aus. Da wir als Führungskräfte das Stresslevel und die mentale Gesundheit unserer Mitarbeitenden genauso stark wie ihre Lebenspartner und -partnerinnen beeinflussen, hat gute Selbstführung auch positive Effekte auf das Team. Wenn wir uns selbst gut führen, gelingt uns das mit anderen auch leichter. Gute Selbstführung führt folglich zu einem besseren und empathischen Umgang miteinander. Dadurch lässt sich zum Beispiel auch eine klare und effektive Kommunikation im Team besser aufrechterhalten und Konflikte können schneller aufgelöst werden. Führungskräfte, die gesunde Selbstführung vorleben, dienen zudem als Vorbilder für ihre Mitarbeitenden. 

  • Gesunde Selbstführung beeinflusst Teamproduktivität und -kultur

Selbstführungsfähigkeiten wie eine gute Kommunikation, klare Zielsetzungen und effektive Entscheidungsfindungen können unsere Produktivität verbessern. Das kann sich auf das gesamte Team auswirken und die Arbeitsleistung verbessern.

Gute Selbstführung fördert auch Kreativität und Innovationsfähigkeit, da Führungskräfte, die sich selbst effektiv managen, offener für neue Ideen und Ansätze sind. Denn wer sich selbst gut führt, weiß, wie man alte Denkmuster und Gewohnheiten infrage stellt, seine Perspektive wechselt und dadurch Neues lernt. Sie sind zudem besser ausgestattet, eine positive Unternehmenskultur zu fördern, die von gegenseitigem Respekt, Empathie und Wertschätzung geprägt ist – denn diese Aspekte bringen sie sich als Teil der Selbstführung selbst entgegen. 

Führungskräfte, die sich selbst auf eine gesunde Art und Weise führen, geben auf sich selbst acht, kümmern sich um sich selbst. Somit fördert eine gute Selbstführung auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und steigert in der Regel die Zufriedenheit und Bindung der Beschäftigten. 

Was gehört zu Selbstführung? 6 Merkmale 

Selbstführung umfasst eine Reihe von Merkmalen und Praktiken. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:

  1. Selbstfürsorge: Selbstfürsorge bedeutet, auf sich Acht zu geben und sich selbst fürsorglich zu behandeln. Dazu gehört eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und Erholung, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung. 
  2. Selbstbewusstsein: Selbstführung beginnt mit einem tiefen Verständnis für sich selbst. Dies beinhaltet die Erkenntnis eigener Stärken und Schwächen sowie das Handeln im Einklang mit den eigenen Werten und Zielen.
  3. Selbstregulation: Die Fähigkeit zur Emotionskontrolle und Stressbewältigung ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstführung. Die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und produktiv zu bleiben, trägt dazu bei, Ziele zu erreichen.
  4. Zielsetzung und Planung: Selbstführung beinhaltet das Setzen klarer Ziele und die Entwicklung von Strategien zur Zielerreichung. Dies hilft dabei, den Fokus zu behalten und Fortschritte zu erzielen.
  5. Soziale Kompetenz: Ein Teil der Selbstführung ist es auch, mit anderen Menschen effektiv zu interagieren. Dafür wird soziale Kompetenz benötigt – wie etwa eine effektive Kommunikation, Konfliktlösungsfähigkeiten und die Fähigkeit, unterstützende Beziehungen aufzubauen.
  6. Resilienz: Selbstführung befähigt dazu, Herausforderungen und Rückschläge zu bewältigen. Resilienz ermöglicht es, gestärkt aus schwierigen Situationen hervorzugehen.

Selbstführung in 3 Schritten

Das Grundgerüst für gute Selbstführung bilden die drei Schritte Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbstregulation.

  1. Schritt: Selbstwahrnehmung

Um unsere Gefühle und Verhaltensweisen besser verstehen zu können, müssen wir diese zunächst wahrnehmen. Dabei können uns Fragen helfen wie „Wie fühle ich mich mit dieser Situation/dieser Aufgabe/dieser Person?“, „Will ich mich von diesem Gefühl leiten lassen? Wohin führt es mich (normalerweise)?“ oder „Was müsste anders sein, damit ich mich besser/kompetenter fühle?“. Durch bessere Selbstwahrnehmung können wir Emotionen besser verstehen und entscheiden, ob wir von ihnen gelenkt werden oder unser Verhalten verändern möchten.

  • Schritt: Selbstreflexion

Nehmen wir uns regelmäßig Zeit, um über unsere Ziele, Werte, Prioritäten und Handlungen nachzudenken, hilft uns das, uns und unser Verhalten besser zu verstehen und zu lenken. Selbstreflexion ermöglicht es uns, bewusste Entscheidungen zu treffen, die zu mehr Wohlbefinden führen und uns helfen, Erfolge zu erreichen.

  • Schritt: Emotionsregulation

Die Fähigkeit, unsere Emotionen zu erkennen und zu regulieren, ist entscheidend für Selbstführung. Sie ermöglicht es uns, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und angemessen zu reagieren. Reflexion sowie Achtsamkeitspraktiken oder regelmäßige Check-ins können uns helfen, Emotionen in herausfordernden Momenten besser wahrzunehmen, Abstand zu schaffen und uns bewusst zu entscheiden, wie wir reagieren möchten.

Fazit

Um erfolgreiche Führungskräfte zu sein, müssen wir unsere eigene Psyche verstehen und deren Einfluss auf das Team erkennen. Indem wir Selbstführung praktizieren und lernen, authentisch und achtsam mit unseren Emotionen, Gedanken und Stress umzugehen, können wir diese Fähigkeiten auch unserem Team vermitteln. 

Alles zum Thema

HR – Mental stark!

Wie kann HR die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden, aber auch sich selbst stärken? Kimberly Breuer, Likeminded-Co-CEO, gibt in ihrer monatlichen Kolumne Tipps und Inspiration für den Arbeitsalltag.