Bei den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) gibt es seit 1948 eine Sozialberatung. In den vergangenen Jahren haben Mitarbeitende dort verstärkt nachgefragt, was sie bei der Pflege eines Angehörigen beachten müssen und wie sie ihre Pflegetätigkeit mit dem Beruf in Einklang bringen können. „Die Pflege von Angehörigen bedeutet für viele Arbeitnehmende eine Überforderungssituation“, sagt Markus Schlomski, Arbeitsdirektor der WSW-Unternehmensgruppe. Als Arbeitgeber wolle die WSW hier unterstützen. „Für uns geht es um die Gesundheit unserer Beschäftigten und den Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit“, so Schlomski.
Beschäftigte, die neben der Arbeit Angehörige pflegen, gibt es in fast jedem Unternehmen. Laut dem Statistischen Bundesamt waren Ende 2021 rund fünf Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, bis 2050 könnte die Zahl auf 6,5 Millionen steigen. Unterstützt werden sie unter anderem von weiteren rund 5 Millionen Menschen, die laut Zahlen des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT 2020 an Werktagen regelmäßig Zeit mit der Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen verbrachten. Gut die Hälfte von ihnen war gleichzeitig erwerbstätig. Anders ausgedrückt: Jede und jeder elfte Beschäftigte übernimmt zusätzlich zur Berufstätigkeit familiäre Pflegeaufgaben, Tendenz steigend. Denn der demografische Wandel, der Personalmangel in der Gesundheitsbranche und die immer längere Berufstätigkeit sorgen dafür, dass Lohnarbeit und Pflege immer häufiger parallel stattfinden. Pflegende berufstätige Angehörige sind oftmals im Alter zwischen 40 und 60 Jahren und zu 60 Prozent Frauen.
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