BEM: Menschlichen Krisen offen begegnen

Das Angebot eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) ist seit 2004 für Arbeitgeber verpflichtend. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die innerhalb von zwölf Monaten insgesamt sechs Wochen arbeitsunfähig gewesen sind, haben auch dann einen Anspruch darauf, wenn sie diese Zeit nicht am Stück gefehlt haben. Die Entscheidung, das BEM anzunehmen, liegt bei den Betroffenen. Hürden bestehen hier insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen, da der Umgang mit diesen Beeinträchtigungen sehr vorurteilsbehaftet ist. Unternehmensseitig fehlt oft die Kenntnis, wie mit dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin richtig umzugehen ist. Und auf der Seite der Beschäftigten hindern sie unter anderem Ängste vor Benachteiligung daran, ein BEM zu durchlaufen.

Vor diesem Hintergrund wurde das Portal BEMpsy gelauncht, mit Fokus auf Beschäftigte mit einer psychischen Beeinträchtigung und schwerbehinderte Mitarbeitende, bei denen sich eine solche zu entwickeln droht. BEMpsy richtet sich nicht nur an die Mitarbeitenden, die Anspruch auf ein BEM haben, sondern auch ihr direktes Umfeld und alle Personen im Unternehmen, die bei der Abwicklung des BEM involviert sind. Auf der barrierefreien Website finden sich alle relevanten Informationen zum Thema BEM, Fallbeispiele und digitale Tools wie ein Belastungsanalyse für Beschäftigte oder Videobeispiele für Gesundheitsgespräche für Führungskräfte. Projektleiter Prof. Dr. Jochen Prümper sprach mit uns über den Hintergrund von BEMpsy.