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Das digitale Zeitalter braucht empathische Chefs

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46 Prozent der befragten Führungskräfte stimmen voll und ganz der These zu, die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft und menschlichen Kommunikation verstärke den Druck auf die Führung. 31 Prozent sagen, dies sei teilweise der Fall. Und fast zwei Drittel bejahen die Aussage, vernetztes Denken und Handeln sei künftig eine Voraussetzung für erfolgreiche Führung, ebenso viele sind teilweise dieser Meinung.

Zudem sind über 80 Prozent der Führungskräfte davon überzeugt, dass künftig die Team- und Projektarbeit weiter an Bedeutung gewinnt, genauso wie das Feedback der Mitarbeiter für die Entscheidungsfindung der Führungskräfte. Ebenfalls jeweils über 80 Prozent sind der Auffassung, dass künftig aufgrund der zunehmenden Vernetzung die Meinungen und Ideen von Kunden noch stärker in die Produktentwicklung und die Prozessgestaltung in den Unternehmen einfließen werden und Partnernetzwerke an Bedeutung gewinnen. Das sind Ergebnisse der Studie „Alpha Intelligence – Was Führungskräfte von morgen brauchen“, die das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) durchgeführt hat. Dafür wurden hundert Führungskräfte der ersten und zweiten Unternehmensebene befragt.

Gefragt: soziale und kommunikative Kompetenz

Um in diesem von Vernetzung geprägten Umfeld zu überleben, benötigen die Führungskräfte nach Auffassung der meisten Befragten neben hoher Medienkompetenz eine hohe soziale Kompetenz, insbesondere großes Einfühlungsvermögen. Vor allem die Vertreter der Großunternehmen (73 Prozent) unterstreichen die Bedeutung der sozialen Kompetenz und insbesondere der Kommunikationsstärke für den künftigen Führungserfolg.

Geteilte Meinungen beim Hierarchiedenken

Die Antworten auf die Frage, inwieweit Hierarchiedenken heute als Führungswerkzeug ausgedient habe, zeigt sich ein sehr ambivalentes Bild. Etwa 50 Prozent stimmten voll und ganz oder zumindest teilweise zu. Unter jenen, die eine gegenteilige Auffassung vertreten, sind auffallend viele Führungskräfte von Großunternehmen. Dahinter steckt laut Barbara Liebermeister, Gründerin und Leiterin des IFIDZ, vermutlich die Erfahrung, dass Großunternehmen eine gewisse hierarchische Struktur und formalisierte Entscheidungswege brauchen, um gemanaged werden zu können, das setze dem Einbeziehen der Mitarbeiter in Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse gewisse Grenzen.

Ein autoritärer Führungsstil hat jedoch nach Auffassung fast aller Führungskräfte ausgedient. Über 80 Prozent der befragten Führungskräfte stimmten außerdem der Aussage zu, führen heiße heute, „sich täglich zu bewerben – bei seinen Mitarbeitern, bei seinen Kunden und Geschäftspartnern“.

Wahrhaftigkeit und Glaubhaftigkeit stehen hoch im Kurs

Weitgehend einig sind sich die Führungskräfte auch darüber, welche persönlichen Eigenschaften eine Führungskraft braucht, um künftig erfolgreich zu sein. Dabei handelt es sich weitgehend um kommunikative Eigenschaften, etwa, eine Führungskraft müsse „regelmäßig Informationen weitergeben statt sie als Herrschaftswissen zu betrachten“ und „Konflikte offen ansprechen und mit allen Beteiligten klären“. 98 Prozent der Befragten sind überzeugt, eine Führungskraft müsse „wahrhaftig und glaubhaft auftreten“, und fast 90 Prozent betonen, eine Führungskraft müsse „die Individualität der Mitarbeiter achten“.

Sie Studienergebnisse können hier per Mail angefordert werden.