Der Fachkräftemangel erfordert neue Ideen und Maßnahmen im Recruiting. Um Talente zu akquirieren, können Unternehmen beispielsweise auch auf sogenannte Bumerangarbeitnehmer zurückgreifen. Damit sind Mitarbeiter gemeint, die bereits im Unternehmen beschäftigt waren, dann aber zu einem anderen Arbeitgeber gewechselt haben. Sie können bereit sein, zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber zurückzukehren.
Für Unternehmen kann es vorteilhaft sein, bei der Talentsuche auch diese Mitarbeiter in den Fokus zu nehmen. Zwei von fünf Arbeitnehmer (40 Prozent) sehen in einer Rückkehr zu ihrem früheren Arbeitgeber keinen Rückschritt. Sie sind bereit, zu ihrem früheren Unternehmen zurück zu wechseln. Knapp ein Drittel hat sogar schon einmal zurück zum ehemaligen Arbeitgeber gewechselt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die die Jobplattform Indeed unter 1.000 Angestellten durchgeführt hat.
Bumerangmitarbeiter: Vorteile für beide Seiten
Mitarbeiter und Unternehmen profitieren bei einer Rückkehr davon, dass die ehemaligen Mitarbeiter bereits die Strukturen des Unternehmens kennen und sich so leichter in ihre Arbeit einfinden können als neue Talente. Somit muss das zurückkehrende Talent nicht in einem aufwendigen Onboardingprozess eingegliedert werden. Auch der Bewerbungsprozess ist erheblich einfacher.
Einziger Nachteil für das Unternehmen: Das zurückkehrende Talent fordert möglicherweise ein höheres Gehalt, als es zuvor bekommen hat. Dafür kennt aber der Arbeitgeber die Kompetenzen des Mitarbeiters gut und kann einschätzen, ob er sein Geld wert ist.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.