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Akademische Fachkräfte im Fokus

Junge Frau, Young Professional, in einem Firmengebäude, nachdenklich blickend
Den Job wechseln oder nicht? Viele Young Professionals sind unzufrieden und wechselwillig.
Foto: © Seventyfour/StockAdobe

Aktuell sind nur noch 28 Prozent der Young Professionals sehr zufrieden. 2018 waren es noch 34 Prozent. Eher zufrieden sind knapp 50 Prozent gegenüber 49 Prozent im letzten Jahr. 18 Prozent sagen, sie seien eher unzufrieden – dieser Anteil lag 2018 noch bei 14 Prozent. Und als sehr unzufrieden bezeichnen sich vier Prozent gegenüber drei Prozent im vergangenen Jahr. Das geht aus dem „Trendence Young Professionals Barometer 2019“ hervor. Für die Studie wurden zwischen Juni und August dieses Jahres über 20 000 akademische Fachkräfte befragt. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre, die Berufserfahrung lag im Schnitt bei viereinhalb Jahren.

Hauptgründe für Unzufriedenheit: Schlechte Führung und zu wenig Gehalt

Ein schlechter Führungsstil ist mit 38 Prozent der meist genannte Grund für die Unzufriedenheit der Berufstätigen mit Hochschulabschluss. An zweiter Stelle steht ein unfaires Gehalt: Fast ein Drittel (32 Prozent) nennt dies als Ursache. Es folgen mangelnde Wertschätzung sowie wenig oder keine Karriereperspektiven mit jeweils rund 20 Prozent, eine schlechte Work-Life-Balance (15 Prozent) sowie unattraktive Arbeitsaufgaben (13 Prozent). Die Befragung zeigt auch, dass sehr zufriedene Mitarbeitende im Schnitt 9000 Euro mehr im Jahr verdienen als jene, die sehr unzufrieden sind. Und sehr unzufrieden sind vor allem jene, die trotz einer langen Berufserfahrung weniger verdienen.

Akademische Fachkräfte empfehlen ihren Arbeitgeber seltener weiter

Wer unzufrieden ist, ist weniger bereit, seinen Arbeitgeber in der Familie und im Freundes- und Bekanntenkreis weiterzuempfehlen. Lediglich rund jeder Vierte (26 Prozent) gibt an, in der Freizeit für sein Unternehmen zu werben – vor einem Jahr war es noch fast jeder Dritte (30 Prozent). 38 Prozent der Befragten sehen ihren Arbeitgeber eher kritisch; das sind fünf Prozent mehr als im letzten Jahr.

Fast alle Young Professionals sind offen für einen neuen Job, jeder fünfte sucht aktiv

Die Mehrheit der Young Professionals gibt sich offen für einen neuen Arbeitgeber: 20 Prozent schauen sich aktiv nach anderen Unternehmen um. 29 Prozent informieren sich ab und zu über neue Stellen. 40 Prozent sind zwar nicht aktiv auf der Suche, aber dennoch offen für einen neuen Job. Nur elf Prozent sagen, dass sie nicht die Absicht haben, ihren Arbeitgeber zu wechseln.

Active Sourcing wird häufiger direkt von Personalverantwortlichen betrieben

Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen verstärkt Active Sourcing betreiben. In den letzten zwölf Monaten wurden fast drei Viertel (71 Prozent) der akademischen Fachkräfte schon einmal von einem potenziellen neuen Arbeitgeber kontaktiert. Dabei nutzen Unternehmen unterschiedliche Kanäle, um die Young Professionals anzusprechen. 72 Prozent der kontaktierten Akademiker wurden von Headhuntern oder einer Personalvermittlung angesprochen – im letzten Jahr waren es 69 Prozent. Auffällig ist, dass jeder Zweite (50 Prozent) direkt von Personalverantwortlichen kontaktiert wurde; 2018 waren es erst 40 Prozent. Von Mitarbeitern des abwerbenden Unternehmens wurden 33 Prozent angesprochen, von der Geschäftsführung 30 Prozent.

Weitere Informationen gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.