Personalwirtschaft: Frau Alasmar, Sie erhalten häufig diskriminierende und rassistische Antworten auf Ihre Active-Sourcing-Anfragen. Die letzte davon teilten Sie auf Linkedin. Wie genau kam es dazu, dass der Kandidat Ihnen diese Antwort geschrieben hat?
Dania Alasmar: Als Recruiterin bei einem Personalvermittler werbe ich Mitarbeitende von anderen Unternehmen ab und schreibe Kandidatinnen und Kandidaten blanko auf Linkedin, Xing und Stepstone an. Ich frage sie, ob sie Lust auf einen Jobwechsel haben, und schicke ihnen ein paar Informationen zur Stelle. Die meisten schreibe ich per Du an, weil man so leichter miteinander kommunizieren kann. Manchmal fühlen sich Menschen nicht respektiert, sind von meiner Anfrage genervt oder denken, dass das Jobangebot nicht passt. Dadurch, dass ich Kopftuch trage, ist die Kritik auf meine Anfrage teilweise extremer als bei meinen Kolleginnen und Kollegen. Was ich manchmal zurückbekomme, ist unbegreiflich. Wie auch die Nachricht von Clemens.
Info
Diese Nachricht erhielt Recruiterin Dania Alasmar von einem Kandidaten namens Clemens:
„Ich werde in Deutschland gesiezt! Vor allem möchte ich nicht von Frauen mit Kopftuch geduzt werden. Die jungen Männer aus diesen Kulturen sagten immer, sie wollen meine Mutter f**. Dies sollte mal geklärt werden. Meine Mutter kann mit so kleinen stinkenden P*** nichts anfangen.“
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