Wer in Zukunft datenbasierte Personas im Recruiting, Personalmarketing oder auch darüber hinaus nutzen will, kann dazu auf eine normierte Spezifikation zurückgreifen. Die einschlägige DIN SPEC 33462 wurde im Oktober dieses Jahres vom Deutschen Institut für Normung (DIN) veröffentlicht. Initiiert wurde die Arbeit daran unter anderem von Stefan Rippler, Gründer des Persona-Instituts.
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Was sind Candidate Personas?
Candidate Personas sind fiktive, datenbasierte Darstellungen idealer Bewerber, die Unternehmen im Personalmarketing und Recruiting einsetzen. Sie basieren auf demografischen, beruflichen und psychografischen Merkmalen wie Qualifikationen, Berufserfahrung, Zielen und Präferenzen. Das Konzept, dass auch sonst im Marketing genutzt wird, dient im Recruiting unter anderem dazu, Stellenanzeigen und Employer-Branding-Maßnahmen gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Zielgruppen abzustimmen. Dadurch können Unternehmen die Ansprache potenzieller Bewerber optimieren, deren Aufmerksamkeit gewinnen und langfristig die passenden Talente für offene Positionen finden.
„Es gibt da draußen so viele unterschiedliche Verständnisse, was datenbasierte Personas sind“, sagt Rippler im Gespräch mit der Personalwirtschaft. Die Spezifikation – die Vorstufe einer Norm – soll helfen, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln. „Sie dient als eine Art Baukasten, die jeder und jede nutzen kann, der wirklich datenbasierte und damit auch vergleichbare Personas nutzen möchte – vom Start-up bis zum Konzern“, erklärt Rippler. Zu den Vorgaben gehört dabei etwa, dass der Datenschutz beachtet wird, dass Personas mit der Zeit immer wieder aktualisiert werden.
Man wolle datenbasiertes Arbeiten und das entsprechende Wissen einer möglichst breiten Masse zur Verfügung stellen, sagt Rippler als Begründung dafür, in den vergangenen Monaten viel Zeit und auch Geld in die Erstellung der Spezifikation gesteckt zu haben. Wobei er dabei nicht alleine vorgegangen ist, Unterstützung kam unter anderem vom Personalmarketingunternehmen Raven 51. „Mit der DIN SPEC wollen wir Klarheit und Einheitlichkeit für Unternehmen und Institutionen schaffen“, wird deren Vorstand Udo A. Völke in der Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Spezifikation zitiert. „Der datenbasierte Ansatz der DIN SPEC ermöglicht es Unternehmen und Institutionen, schneller messbare Ergebnisse zu erzielen, was zu nachhaltigem wirtschaftlichen Erfolg führt.“
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Die DIN-Spezifikation „DIN SPEC 33462“ lässt sich auf der Seite von DIN Media nach einer Registrierung kostenlos herunterladen.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit den Themen Recruiting und Employer Branding.

