Nach all der Analyse– und Konzeptionsarbeit zur Arbeitgebermarke möchte man die Ergebnisse am liebsten gleich, sofort, jetzt und ganz direkt mit aller Welt teilen. „Work hard, play hard“, heißt es schließlich!
Aber Achtung: Bevor die Außenkommunikation starten kann, ist es von Bedeutung, für die interne Verankerung der Arbeitgebermarke zu sorgen. Leider wird dieser Prozess in der Praxis häufig unterschätzt und teilweise sträflich übergangen.
Werte des Arbeitgebers weitergeben
Die Arbeitgebermarke ist ein Spiegelbild der Kultur und des Verhaltens der Menschen innerhalb des Unternehmens. Sie beeinflusst sowohl die aktuellen Mitarbeitenden als auch potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Die wichtigsten Botschafter der Arbeitgebermarke sind jedoch zunächst die bestehenden Führungskräfte und Mitarbeitenden. Sie müssen die Werte des Arbeitgebers so verinnerlichen, dass sie diese an andere weitergeben können. Und genau hier beginnt die interne Verankerung.
Geduld ist das A und O
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Arbeitgebermarke (genau wie das Gras) nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. Die einzelnen Schritte der internen Verankerung erfordern Zeit und Engagement von Führungskräften und Mitarbeitenden. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn die intensive Auseinandersetzung mit der Arbeitgebermarke hilft dabei, sie nachhaltig und effektiv im Unternehmen zu verwurzeln.
Der Prozess der internen Verankerung wird dabei bestenfalls in zwei Schritte unterteilt. Der erste Schritt besteht darin, die neue Arbeitgebermarke allen Mitarbeitenden im Unternehmen bekannt zu machen. Dafür kommen informative und kommunikative Formate zum Einsatz. Informative Formate sind etwa Town Hall Meetings, Newsletter, Handbücher, Richtlinien sowie das Intranet zur Verbreitung von Inhalten. Sie ermöglichen eine einheitliche Vermittlung und bieten eine hohe Reichweite.
Bei den kommunikativen Formaten stehen in einem zweiten Schritt die interaktive Vermittlung der Inhalte und der Dialog im Vordergrund. Hierzu zählen zum Beispiel Präsentationen mit anschließender Diskussion, Arbeitsgruppen oder (soziale) Intranets mit Frage-und-Antwort-Funktion. Diese Formate fördern die Identifikation mit den Inhalten und ermöglichen direktes Feedback und Reflexion.
Sie sollten dabei keinem einem vorgefertigten Plan folgen, sondern ein individuelles Kommunikationskonzepts für das Unternehmen entwickeln. Externe Beraterinnen und Berater können dabei basierend auf ihrer praktischen Erfahrung und Expertise wertvolle Unterstützung bieten, ohne die zuvor erarbeiteten Ergebnisse zu beeinträchtigen. Sie helfen dabei, Verlauf und Stimmung während der Maßnahmen zu bewerten. Und schließlich den Erfolg oder Misserfolg zu beurteilen und bei Bedarf nötige Anpassungen vorzuschlagen.
Mit Verhaltensänderung zum Erfolg
Außer Geduld erfordert die Verankerung der Arbeitgeberpositionierung sowohl von Führungskräften als auch Mitarbeitenden eine bewusste Verhaltensänderung im Arbeitsalltag. Ein effektiver Ansatz zur Umsetzung ist die Durchführung von gezielten Einzelgesprächen mit diesen Personenkreisen. Die Gespräche – gestaltet wie ein systemisches Business Coaching – werden im besten Fall von einem erfahrenen Coach begleitet. Sie dienen einerseits dazu, die konkrete Bedeutung der Arbeitgeberposition für jeden Einzelnen zu klären. Andererseits machen sie Möglichkeiten zur Umsetzung der Positionierung im Arbeitsleben sichtbar.
Initiale Einzelgespräche ermöglichen eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Arbeitgebermarke und haben positive Auswirkungen auf das Verhalten der Personen. Später dienen Feedback-Einzelgespräche dazu, Erfolge und Herausforderungen zu besprechen sowie den Fortschritt zu evaluieren. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Gesprächen werden vom Business Coach anonym konsolidiert. Sie sind die Grundlage für weitere Maßnahmen und strategische Entscheidungen.
Fazit
Geduld, Ausdauer sowie bewusste Verhaltensänderungen sind im individuellen Verankerungsprozess unbedingt notwendig. Dieser erfordert je nach Unternehmen unterschiedlich viel Zeit. Der Aufwand zahlt sich aus, weil die interne Verankerung der Arbeitgebermarke der Grundstein für eine erfolgreiche externe Kommunikation ist.
