Der Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern hierzulande ist in den letzten zwölf Monaten um 27 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode gestiegen. In den wichtigsten deutschen Printmedien und Online-Jobbörsen veröffentlichten die Arbeitgeber mehr als eine Million Stellenangebote. Damit lag die Nachfrage nach Akademikern zehn Prozent über dem ohnehin starken Jobtrend. Das geht aus dem aktuellen Adecco Stellenindex hervor. Dafür wertet > Adecco monatlich die Stellenangebote aus 166 Printmedien und 32 Online-Jobbörsen in Deutschland aus.
Stark erhöhte Nachfrage nach Informatikern und Medienwissenschaftlern
Mit gut 312 000 Jobinseraten wurden die meisten Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben, die Ingenieurwesen studiert haben. Am zweithäufigsten gefragt waren Informatiker mit rund 263 000 Stellenanzeigen – das entspricht einem Viertel aller Akademikerstellen. Während die Nachfrage nach Ingenieuren lediglich um 17 Prozent zugenommen hat, ist der Bedarf an Informatikern um 30 Prozent und damit überdurchschnittlich gestiegen. Auch für Akademiker der Fachrichtung BWL gab es mit 206 200 Jobangeboten gute Chancen. Einen leicht überdurchschnittlichen Zuwachs an Stellenangeboten (28 Prozent) gab es auch für Naturwissenschaftler. In knapp 86 000 Jobinseraten suchten die Unternehmen nach Chemikern, Physikern, Biologen und Geographen. Am deutlichsten gestiegen ist jedoch die Nachfrage nach Kommunikations- und Medienwissenschaftlern. Hier erhöhte sich die Zahl der Stellenangebote um 40 Prozent, auch wenn nur 1,5 Prozent aller Akademikerjobs explizit an Akademiker dieser Fachrichtungen adressiert waren.
Quereinsteiger – Tendenz steigend
Die Zahl der Stellenangebote für Quereinsteiger, die einen anderen Studienabschluss haben als den, der typischerweise für die Ausübung des jeweiligen Berufs vorgesehen ist, ist zwar gering, mit einem Zuwachs von 29 Prozent jedoch steigend. In drei Viertel aller ausgeschriebenen Stellen für Akademiker ist Praxiserfahrung erwünscht.
Größter Anteil an Akademikern in der IT-Branche
Die meisten Stellenausschreibungen für Fachkräfte mit einem akademischen Abschluss – 29 Prozent – wurden von Personaldienstleistern veröffentlicht. Der Anteil an Akademikerjobs bei Personaldienstleistern liegt mit 41 Prozent überdurchschnittlich hoch. Neben den Personalprofis suchten vor allem Industrieunternehmen nach Akademikern (20 Prozent). Die Branche Information und Kommunikation belegte mit zwölf Prozent aller Akademikerstellen den dritten Platz und überholte erstmals die Anbieter von freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen, die eine Quote von zehn Prozent ausmachten. In der IT-Branche war der relative Anteil an Jobangeboten für hochqualifizierte Fachkräfte (50 Prozent) im Verhältnis zu allen von der Branche ausgeschriebenen Stellen am höchsten. In der Industrie lag der Akademikeranteil bei 44 Prozent. Im Gastgewerbe fiel die Akademikerquote mit lediglich vier Prozent am geringsten aus.
Bayern absolut vorn, Baden-Württemberg relativ
Die meisten Fachkräfte mit akademischem Abschluss wurden mit 253 200 Stellenangeboten wieder in Bayern gesucht. Gemessen am relativen Anteil an Akademikerjobs liegt jedoch Baden-Württemberg vorn: Dort gab es zwar nur 230 850 Angebote, aber 54 Prozent aller Jobinserate richteten sich an studierte Fachkräfte. In Hessen setzte die Hälfte der vakanten Stellen einen Studienabschluss voraus. Ich Bayern waren es 49 Prozent und in Hamburg 48 Prozent. Am geringsten war der Akademikeranteil in den Stellenangeboten in Schleswig-Holstein (31 Prozent), Brandenburg (34 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (35 Prozent).