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Neues Recruiting-Event: Marcel Rütten verrät seine Zukunftspläne

Es ist nicht überliefert, ob Marcel Rüttens Frau die „Personalwirtschaft“ liest. Falls ja, liebe Frau Rütten, müssen Sie jetzt stark sein. Denn wir lüften hier ein Geheimnis, das Ihr Mann Ihnen bislang, nun ja, zumindest verschleiert hat. Zwar ist seine Plattensammlung, die im Homeoffice eine ganze Wand ziert, nicht zu übersehen. Keine Dienstreise vergeht, ohne dass er mit neuen Stücken heimkehrt. Hinzu kommen Einzelbestellungen, manchmal kauft Rütten ganze Sammlungen auf. Deren Bestände plündert er nach Bedarf, der Beifang geht über einen eigenen Shop zurück in den Markt.

Doch Ihr Mann hat Ihnen, liebe Frau Rütten, offenbar länger kein Update mehr zum Plattenbestand gegeben. „2800 Stück sind es, und es werden täglich mehr“, sagt er mit Sammlerstolz, nur um rasch nachzuschieben: „Aber meine Frau darf das nicht erfahren!“ Dass Rütten bereits mit einem Statiker die Belastungsobergrenze des Raums geprüft hat, ist daheim wahrscheinlich auch noch nicht durchgesickert. Also, wo wir schon dabei sind, liebe Frau Rütten: 6000 Stück sind theoretisch möglich – und der Gatte scheint gewillt, Theorie und Praxis in Einklang zu bringen.

Maximal lokal

Auch jenseits dieses stattlichen hausinternen Plattenbaus hat Marcel Rütten große Ziele: Am 5. Mai 2023 soll das erste überregional strahlende Recruiting-Event im Ruhrgebiet mit dem sprechenden Titel „Schicht im Schacht“ über die Bühne gehen. „Ursprünglich wollte ich eine Veranstaltung mit meinem Netzwerk machen, aber schnell waren 150 Leute auf der Liste. Da dachte ich mir: Dann kannst du auch direkt ein Event für 300 Leute planen.“ Dass jetzt 500 Tickets daraus wurden, liegt nicht zuletzt an der Location: Rütten hat den Landschaftspark Duisburg-Nord gemietet. Die hofft er mit acht Stunden Konferenzprogramm plus Party in seine Heimat locken zu können. Zu „sehr, sehr fairen Preisen“, wie er betont.

Das stillgelegte Hüttenwerk in Meiderich ist fußläufig von Rüttens Wohnhaus entfernt, ein imposanter Indus­triebau inmitten einer Parkkulisse, die der Guardian vor einigen Jahren zu den zehn sehenswertesten urbanen Grünanlagen der Welt zählte. Mehr Lokalkolorit geht nicht: „In Duisburg treffen sich Rheinland, Niederrhein und Ruhrgebiet, und in diesem Dreiklang fühle ich mich deutlich dem Ruhrgebiet zugehörig. Ich habe schon in jeder Ruhrgebietsstadt gelebt oder gearbeitet.“ Auch hier schwingt wieder ein wenig Stolz mit: Ruhrpottstolz.

„Weil ich da Bock drauf hab’!“

Im kurzen Scharnier zwischen Konferenz und Party wird ein Knappenchor stilecht das Steigerlied singen. „Berg­leut’ sein kreuzbrave Leut“, heißt es dort zum Schluss, „denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht; und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.“ Arbeit und Freizeit dürfen, nein: sollen – man erlaube den Kalauer – an diesem Freitag im Mai ineinanderfließen. Denn auch das beherrscht Rütten: eine Menge auf die Reihe zu kriegen und es zugleich leicht und freudvoll erscheinen zu lassen.

Seit Jahren hebt er die Personalgewinnung international agierender Unternehmen auf ein neues Level. Nebenbei reüssiert er als HR-Blogger, -Bühnenmensch, -Buchautor und -Berater – und jetzt stellt er mal eben ein Recruiting-Event mit 500 Gästen auf die Beine. Und doch wirkt der Mann nicht gestresst, nicht getrieben. „Mir geht’s grundsätzlich immer gut“, sagt er, und im Ruhrpottduktus klingt das fast simpel. Das Geheimnis? Rütten grinst. „Ich arbeite halt viel und gerne. Ich sitze abends um elf noch hier, wenn alle schlafen, und les’ mir Zeugs durch. Weil ich da Bock drauf hab’!“ Wenn Rütten von „Herzblut“ und „Authentizität“ spricht, klingt das nicht nach Businessfloskel. Es klingt nach Recruiterstolz.

Gut organisiert müsse man natürlich sein und risikobereit. Rütten hat einiges investiert und eine UG gegründet. Und dann sei da ja noch seine Frau: „Die unterstützt mich maximal.“ Da strahlt er wieder – ganz klar: Ehegattenstolz! Den, gepaart mit natürlichem Ruhrpottcharme, wird Marcel Rütten einsetzen, um seine Verschwiegenheit bezüglich der Ausmaße seiner Plattensammlung aufzulösen. Jedenfalls für den erstrebenswerten Fall, dass seine Frau tatsächlich die „Personalwirtschaft“ liest.

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Unser Januar-Magazin

Der Artikel ist Teil des Themenschwerpunkts “Köpfe für 2023” in der Januar-Ausgabe der Personalwirtschaft. Dort stellen wir Persönlichkeiten vor, die 2023 die HR-Szene prägen werden. Einer davon ist Marcel Rütten.