Future Skills ist das Wort der Stunde in Stellenanzeigen. Das zeigt die aktuelle Jobmonitor-Studie. Untersucht wurden die zentralen Zukunftskompetenzen am Arbeitsmarkt – also die Fähigkeiten, die Arbeitgebern in den kommenden Jahren besonders wichtig sind. Durchschnittlich wurden demnach im vergangenen Jahr pro Stellenanzeige sieben überfachliche Kompetenzen gesucht. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Plus von zehn Prozent.
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Für die Studie „Kompetenzen für morgen – Diese Future Skills suchen Unternehmen schon heute“ haben die Bertelsmann-Stiftung und JobMonitor 19 Literaturquellen nach der Nennung spezifischer Future Skills untersucht. Rund 47 Millionen Online-Stellenanzeigen der Jahre 2019 bis 2023 wurden danach ausgewertet, wie schnell und wie stark die Nachfrage nach diesen Future Skills sowie nach weiteren Soft Skills über den Fünfjahreszeitraum hinweg gewachsen ist.
Soft Skills oder Future Skills?
Die traditionellen Soft Skills, wie Sorgfalt und Verlässlichkeit, werden weniger bei Expertinnen und Experten gesucht als bei Hilfs- und Fachkräften. „Wenn Betriebe nicht die voll ausgebildeten Fachkräfte finden, dann legen sie umso mehr Wert auf traditionelle Tugenden wie Sorgfalt und Verlässlichkeit. Die dann noch fehlenden fachlichen Kenntnisse können sie ihren neuen Mitarbeiterinnen zumeist schnell vermitteln“, sagt Martin Noack, Studienautor und Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann-Stiftung.
Für Experten werden den Angaben zufolge durchschnittlich acht überfachliche Kompetenzen pro Stellenanzeige verlangt. In vier von fünf Jobangeboten werden Selbstmanagement-Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit gesucht. Soziale Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen sind in drei von vier Stellen gefragt, während kognitive Kompetenzen wie kritisches Denken in mehr als jeder zweiten Stelle gefordert werden.
All diese fachübergreifenden Fähigkeiten gehören zu den sogenannten Future Skills. Das sind Fähigkeiten, die Menschen benötigen, um in einer sich schnell verändernden, technologisch geprägten und komplexen Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Sie sollen helfen, neue Technologien zu verstehen, mit Unsicherheiten umzugehen und in einem zunehmend digitalen und vernetzten Umfeld effektiv zu arbeiten.
Eine für den Umgang mit Veränderungen besonders relevante Kompetenz ist Anpassungsfähigkeit. Diese Kompetenz wird am häufigsten von Hilfskräften verlangt (21 Prozent), obwohl die Nachfrage im Vergleich zu 2019 leicht zurückging. Bei Experten hingegen stieg die Nachfrage um 24 Prozent.
Im vergangenen Jahr wurde kritisches Denken in jeder fünften Stellenanzeige gefordert. Bei Experten lag der Anteil bei 22 Prozent, bei Hilfskräften nur bei 13 Prozent. Einfühlungsvermögen wurde für Experten zwar nur in 6 Prozent aller Jobanzeigen gewünscht. Allerdings wuchs der Anteil bei diesem Future Skill am meisten um 76 Prozent.
„Wir brauchen Future Skills, um neue Technologien zu beherrschen, Desinformation zu erkennen und in einer vielfältigen Gesellschaft respektvoll miteinander umzugehen“, sagt Larissa Klemme, Studienautorin und Expertin der Bertelsmann-Stiftung für Future Skills.
Gerade mit der steigenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag gewinnen Future Skills an Bedeutung. Die disruptive neue Technologie revolutioniert ganze Branchen und erwartet schnelle Anpassung. Klar ist aber auch: Nicht jede Stellenanzeige lässt direkt auf die tatsächlichen Bedingungen im Job schließen. Trotzdem zeigt der Trend zu mehr Softskills immerhin, was Recruitern derzeit wichtig ist und welchen Eindruck sie den Bewerbern vermitteln möchten.
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