Home-Office, mobiles Arbeiten – in den letzten Jahren haben Unternehmen kräftig in die Digitalisierung investiert, von der nun die Mitarbeitenden profitieren. Alle Mitarbeitenden? Leider nein. Die Kluft zwischen dem Personal in den Büros und in den Werkhallen ist eher noch größer geworden. „White-Collar-Worker haben durch die Digitalisierung viele Freiheiten bekommen“, sagt Michael Jetten, Senior Director EMEA Presales Consulting bei UKG. „Die Blue-Collar-Worker dagegen wurden ignoriert.“ Ungerecht, findet Jetten, und auch nicht länger hinnehmbar – für die betroffenen Mitarbeitenden, aber auch für das Unternehmen selbst. „Die Unternehmenskultur ist entscheidend für dessen Erfolg. Und diese Kultur endet nicht an der Tür zur Werkhalle, sondern muss im gesamten Unternehmen, für alle, spürbar sein.“
Ein Argument, warum sich Betriebe so schwer damit tun, auch Non-Desk-Worker in die Digitalisierung einzubeziehen, sind die fehlenden Touchpoints, also digitale Endgeräte. Ein Monteur an einem Fließband habe eben keinen PC mit einem Mailprogramm neben sich, heißt es. Doch das ist häufig eine Ausrede. Zum einen gibt es heute kaum noch Arbeitsplätze ganz ohne digitale Ausstattung. Maschinen sind heute voll digital und Montageplätze haben häufig ein Display für die Teilelogistik oder die Montagereihenfolge. Die Mitarbeitenden sollten auf Endgeräten angesprochen werden, die sie sowieso regelmäßig benutzen. Das kann die Stempeluhr sein – natürlich die elektronische Variante, also ohne Papierkarten – oder die Zeiterfassung im Handy. Auch andere Entrypoints sind denkbar, etwa ein Paketscanner mit Display.
Auf allen diesen Endgeräten können die gleichen Informationen bereitgestellt werden. Wobei das zu kurz greift, denn es geht nicht allein um eine Einwegkommunikation wie das Abspielen von Informationen des Managements oder des Speiseplans in der Kantine. Die Digitalisierung sollte Blue-Collar-Workern die Möglichkeit geben, ihr Arbeitsumfeld zu gestalten, vor allem bezüglich des Zeitmanagements – wie das die Angestellten im Büro schon gewohnt sind. Das steigert die Zufriedenheit und das Vertrauen des Mitarbeitenden in sein Unternehmen und erhöht die Bindung an dasselbe. Dazu braucht es Technologie. Der Mitarbeitende erhält über sein Endgerät Zugriff auf den Schichtplan und kann dort seine Präferenz hinterlegen. UKG Pro Workforce-Management koordiniere diese Wünsche und erstelle den angepassten Schichtplan. Das ist aber nur der erste Schritt. Worum es Unternehmen auf lange Sicht geht, ist der Aufbau einer vertrauensvollen Unternehmenskultur. Solche Unternehmen sind nachweislich ökonomisch erfolgreicher und sie haben es leichter, ihre qualifizierten und motivierten Fachkräfte zu halten. Das ergeben die Untersuchungen von Great Place to Work (GPTW) immer wieder. In Deutschland und Österreich können UKG-Kunden die Emprising-Plattform von GPTW kostenlos nutzen. Damit können sie regelmäßige Umfragen ausführen, mit denen Unternehmen das Vertrauen und das Zugehörigkeitsgefühl bewerten können. Auch dies nicht in einem Extrasystem, sondern über den gleichen Entrypoint wie sonst auch, beispielsweise über die Zeiterfassungs-App im Handy des Mitarbeitenden. Die Ergebnisse kann die Bryte-KI von UKG mit den Daten aus dem Workforce-Management korrelieren und so Einsichten gewinnen, die ein Mensch sich nur schwer erarbeiten könnte. Bryte erkennt zum Beispiel Muster, die der Mitarbeitende selbst noch gar nicht wahrgenommen hat oder wo er sich nicht traut, diese zu artikulieren.
Thema Überstunden: Einzelne Mitarbeitende sind über Gebühr belastet, schieben Extraschichten, weil sie sich nicht trauen, ihre Interessen durchzusetzen. Gleichzeitig gibt es ggfs. andere Mitarbeitende, die gerne bezahlte Überstunden leisten würden – aber nicht wissen, dass es Bedarf an Mehrarbeit gibt. „Darüber hinaus steht Bryte auch allen Mitarbeitenden als Assistent bei allen Fragen zur Schichtplanung und Zeiterfassung zur Verfügung und führt im Auftrag der Mitarbeitenden Aktionen eigenständig durch, wie den Tausch von Schichten“, erläutert Benedikt Lell, Vice President Sales Support von UKG. Entscheidend ist, dass KI und Workforce-Management verzahnt sind. Weitere Synergieeffekte ergeben sich aus dem enormen Datenschatz, den GPTW zur Kultur in Unternehmen weltweit gesammelt hat. Durch Verknüpfen all dieser Daten mit den Mitarbeiterbefragungen im Betrieb sowie den Daten aus dem Workforce-Management können Betriebe wertvolle Einsichten gewinnen, um ihre Kultur zu verbessern.
