Eine Antwort auf diese Frage kann nicht für alle Länder der Welt einheitlich ausfallen. Das hat der IT-Anbieter Benify in seinem Bericht „Benefits & Employee Engagement Report“ ausgeführt. Um Anhaltspunkte zu finden, welche Benefits für Mitarbeiter am wichtigsten sind, für welche Benefits sie einen Arbeitgeberwechsel in Betracht ziehen würden und wie sie heute auf ihre Benefits zugreifen, hat das Unternehmen rund 5.000 Arbeitnehmer in Deutschland, in Großbritannien und in Schweden befragt.
Wünsche variieren von Land zu Land
Während einige Benefits in allen drei Ländern als wichtig angesehen werden, gibt es in jedem Land auch Besonderheiten. Mobilität sehen Arbeitnehmer in Deutschland als wichtiger an als in Schweden und in Großbritannien, die Kompetenzentwicklung hingegen als weniger wichtig. Flexibilität und Work-Life-Balance nehmen im Vereinigten Königreich einen hohen Stellenwert ein. Benefits im Bereich der Gesundheitsfürsorge, insbesondere Benefits rund um das Wohlbefinden, stufen schwedische Mitarbeiter als sehr wichtig ein.
Mit dem Alter ändern sich Bedürfnisse und Wünsche
Es bestehen nicht nur Unterschiede zwischen den Ländern, sondern auch zwischen verschiedenen Altersgruppen:
- In Deutschland werden Boni und Gewinnbeteiligungen sowie Flexibilität von allen Altersgruppen als die beiden wichtigsten Benefits angesehen, während Benefits im Bereich Essen und Trinken wie Zuschüsse zum Mittagessen sowohl für die Mitarbeiter zwischen 18 und 29 Jahren als auch zwischen 30 und 39 Jahren ebenfalls als wichtig angesehen werden und noch vor den Benefits im Bereich der Gesundheitsfürsorge und Altersvorsorge rangieren.
- In Schweden sind Benefits rund um Mobilität wie Jobfahrrad, Dienstwagen oder Angebote zu öffentlichen Verkehrsmitteln für Unter-40-Jährige wichtiger als für Über-40-Jährige, während die Work-Life-Balance für Arbeitnehmer zwischen 30 und 39 Jahren am wichtigsten ist.
- In Großbritannien ist Flexibilität beispielsweise in Bezug auf Arbeitszeiten und Homeoffice der wichtigste Benefit für alle Altersgruppen mit Ausnahme der Über-60-Jährigen. Boni und Gewinnbeteiligungen sind der zweitwichtigste Benefit für alle Altersgruppen mit Ausnahme der Über-60-Jährigen, bei denen sie zum wichtigsten Benefit werden.
Bedürfnisse variieren bei Frauen und Männern
Neben der Berücksichtigung der geografischen Lage und des Alters bestehen auch Unterschiede hinsichtlich der Frage, welche Benefits Männer und Frauen als am wichtigsten erachten. Die Befragung zeigt, dass bestimmte Benefits wie Versicherungen, Essen und Trinken sowie Mitarbeiterrabatte für Männer und Frauen beinahe gleich wichtig sind. Flexibilität, Work-Life-Balance und Kompetenzentwicklung haben dagegen bei Frauen einen höheren Stellenwert als bei Männern. Männer wünschen sich vor allem Benefits zu den Themen Mobilität und Altersvorsorge. Aber auch hier variieren die geschlechtsspezifischen Präferenzen von Land zu Land.
Mitarbeiterbedürfnisse kennen und berücksichtigen
Nicht nur infolge der Corona-Krise haben Benefits für Arbeitnehmer eine große Bedeutung. Unternehmen sollten in ihrem Benefitsangebot die Bedürfnisse der Generationen, der Geschlechter und der Nationalitäten berücksichtigen.
Das ist möglich, indem sie einen flexiblen Benefitsplan entwerfen, der es den Arbeitnehmern ermöglicht, aus einer Vielzahl von Nebenleistungen auszuwählen und ein maßgeschneidertes, ihren Bedürfnissen entsprechendes Benefitspaket zusammenzustellen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Benefits den Mitarbeitern wichtig sind und welche es in das Angebot aufzunehmen gilt.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.