Michael Ilgner ist nur noch bis zum 30. September Chef der Personalabteilung der Deutschen Bank. Das hat das Finanzinstitut bekanntgegeben. Der ehemalige Wasserball-Nationalspieler verlässt die Bank damit nach rund drei Jahren – auf eigenen Wunsch, wie es heißt.
2020 hatte Ilgner die Leitung der Personalabteilung übernommen und wurde Generalbevollmächtigter, im Folgejahr kam die Verantwortung für das globale Immobilienmanagement dazu. Die eigentlich geplante Aufnahme in den Vorstand von Deutschlands größtem Geldhaus scheiterte seinerzeit allerdings an der fehlenden Genehmigung durch die Bankenaufsicht.
Kritik an Ilgners HR-Arbeit
Ilgners Absicht sei auch für den Vorstandschef Christian Sewing ein Rückschlag, schreibt das Handelsblatt, dem schon vorab eine interne E-Mail vorgelegen hatte, mit der Ilgner die Mitarbeitenden über seinen Rücktritt informierte. Sewing hatte Ilgner seinerzeit von der Deutschen Sporthilfe, der Ilgner von 2010 bis 2019 vorstand, geholt. Der Personalchef galt als ein Vertrauter Sewings.
Zuletzt war der frühere Spitzensportler unter Druck geraten, weil ihm Wertpapiergeschäfte zur Last gelegt wurden, die gegen interne Regeln der Bank verstoßen hatten. Über die ihm zur Last gelegten Anleihenkäufe hatten verschiedene Medien im April dieses Jahres berichtet.
Laut Handelsblatt hatte es aber auch darüber hinaus Kritik an Ilgners HR-Arbeit gegeben. Er habe unter anderem zu wenig gegen die schlechte personelle Ausstattung der Personalabteilung unternommen, zitiert die Zeitung einen Kritiker. In der Pressemitteilung zu Ilgners Abschied liest man davon freilich nichts. „In den vergangenen drei Jahren hat Michael unsere Personalstrategie weiterentwickelt und damit eine starke Basis für zukunftsfähige Führung und Talentmanagement geschaffen, auf der wir weiter aufbauen können“, wird Sewing dort zitiert. Ilgner sei darüber hinaus ein wichtiger Partner des Vorstands gewesen. „Wir danken Michael für seinen Einsatz und seine erfolgreiche Arbeit und wünschen ihm alles Gute für seine weitere Laufbahn.“ Über eine Nachfolge Ilgners ist derweil noch nichts bekannt.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit den Themen Recruiting und Employer Branding.

