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Auswertung: Das sind die besten deutschen Städte zum Arbeiten

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In Düsseldorf und München lässt es sich laut einer neuen Auswertung am besten arbeiten. Das hat das Lebenslauf-Start-up Cvapp bei einem Vergleich jener 100 deutschen Städte herausgefunden, für die es die meisten Arbeitgeberbewertungen auf Kununu, Great place to work, Linkedin und Glassdoor gab. Dabei schaute das Unternehmen unter anderem auf Arbeitgeberbewertungen, Lebenshaltungskosten und durchschnittliche Gehälter.

Die Ergebnisse: Düsseldorf und München vorne

Den ersten Rang in der Auswertung teilen sich Düsseldorf und München. Düsseldorf punktete dabei besonders mit einem hohen Durchschnittsgehalt von rund 46.500 Euro im Jahr bei gleichzeitig vermeintlich niedrigen Lebenshaltungskosten. Die liegen nämlich 25 Prozent unter denen von München, der teuersten Stadt Deutschlands und Vergleichsobjekt in der Kategorie. Allerdings ist im Vergleich zu München fast jede Stadt in Deutschland günstig, insgesamt würde dies aber wohl kaum jemand über Düsseldorf (oder Frankfurt) sagen. Die bayerische Landeshauptstadt selbst wiederum punkte vor allem mit einer hoch bewerteten Unternehmenskultur.

Auf Platz drei hinter den beiden Spitzenreitern landet Hamburg. Die Hansestadt überzeuge in allen Kategorien mit guten Werten, erklären die Studienmacher. So liegt das Durchschnittsgehalt bei 43.400 Euro jährlich. Die täglichen Kosten liegen knapp ein Viertel unter denen in München. Damit ist das Leben in Hamburg etwas teurer als in Düsseldorf. Im Vergleich der Anzahl der durch Kununu am besten bewerteten Stellenangebote in der Stadt vorhanden sind, landet Hamburg mit 1.791 5-Sterne-Bewertungen ebenfalls weit vorne.

Frankfurt am Main schafft es in der Gesamtauswertung auf Platz vier. Laut Cvapp überzeugt die Stadt mit guten Gehältern (im Durchschnitt 50.000 Euro pro Jahr). In der Mainmetropole kostet das Leben gleichzeitig rund 15 Prozent weniger als in München. Allerdings: Außer der bayerischen Landeshauptstadt ist sonst nur Stuttgart teurer als Frankfurt.

Auf welchem Rang landet die Hauptstadt?

Berlin erreicht im Gesamtranking lediglich Platz neun. Die Macher der Studie geben für diese Bewertung als Hauptgründe ein durchschnittlich hohes Gehalt (jährlich im Durchschnitt 37.500 Euro) und vergleichsweise hohe alltägliche Kosten an. Berlin ist laut der Auswertung 32 Prozent günstiger als München, in etwa so teuer wie Kiel und Aachen. Allerdings darf man hier mutmaßen, dass eine Betrachtung der unterschiedlichen Stadtteile der 3,6-Millionen-Stadt sehr unterschiedliche Ergebnisse etwa für Mitte und Marzahn liefert.

Nicht alle Faktoren bedacht

Insgesamt ist die Auswertung eine nette Spielerei, die zwar interessante Werte und Aussagen liefert, die aber natürlich nicht eins zu eins für jeden Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin gelten. Schließlich hängt die Platzierung der einzelnen Städte nicht zuletzt davon ab, welche Faktoren betrachtet werden. Würde man weitere Faktoren hinzuziehen, käme man vermutlich zu anderen, ebenso validen Ergebnissen. So ist die Arbeitslosenquote – die vermutlich für viele Beschäftigte bei der Wohn- und Arbeitsortswahl nicht unwichtig ist – in München mit 2 Prozent zwar deutlich niedriger als im Bundesschnitt (5 Prozent). Beim Co-Spitzenreiter Düsseldorf zeichnet sich ein anderes Bild ab: Hier sind knapp 7 Prozent der Erwerbsbevölkerung arbeitslos, zwei Prozentpunkte mehr als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Damit ist in Düsseldorf schwieriger, Arbeit zu finden. Einfacher ist es in Freiburg: Obwohl die Stadt auf Rang 40, also weiter hinten im Ranking zu finden ist, liegt hier die Arbeitslosigkeit bei nur gut drei Prozent.

Vor allem sind es aber bei den meisten Beschäftigten individuelle, oft auch private Gründe, die darüber entscheiden, wo sie gerne arbeiten.

Stefanie Jansen war 2022 und 2023 Volontärin in der Redaktion der Personalwirtschaft. Ihre Themenschwerpunkte waren Aus- und Weiterbildung, der Job HR und neue Arbeitszeitmodelle.