Foto: EWE AG
, mit dem sich der Konzern seit einiger Zeit in einem Rechtsstreit befindet.
Behr hat den Konzern mit sofortiger Wirkung verlassen. Er war bereits am 9. September beurlaubt worden, nachdem unternehmensinterne Ermittlungen gegen ihn angestrebt worden waren. Nach Informationen des NDR soll er eine bekannte Hamburger Anwaltskanzlei damit beauftragt haben, den Ex-Mitarbeiter zu bespitzeln. Die Kanzlei soll eine Detektei aus Schleswig-Holstein veranlasst haben, am Privatfahrzeug des ehemaligen EWE-Angestellten einen Peilsender anzubringen, mit dem sich ein genaues Bewegungsprofil erstellen lässt, was ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz wäre. Anlass für die Bespitzelung könnte laut NDR ein schon länger andauernder Streit vor dem Arbeitsgericht gewesen sein. Der Mitarbeiter hatte sich in einem ersten Prozess erfolgreich gegen seine Kündigung gewehrt.
Der Personalbereich von EWE wird zunächst kommissarisch von Matthias Brückmann verantwortet, den IT-Bereich hat vorerst der Finanzvorstand Wolfgang Mücher übernommen. Über eine mögliche Nachbesetzung will der Aufsichtsrat des Energieversorgers in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden, hieß es von Seiten des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Stephan-Andreas Kaulvers.
Nikolaus Behr hatte seine Position als Personal- und IT-Vorstand im August 2012 angetreten, außerdem hatte der 50-Jährige den Posten des Arbeitsdirektors inne. Der ausgebildete Feinmechaniker und Diplom-Kaufmann begann seine Berufslaufbahn bei den Städtischen Werken Kassel. 1993 wechselte er zur Dresden Elektrizitäts- und Fernwärme GmbH. Von 1997 bis 1999 leitete er die Abteilung Controlling und Unternehmensplanung der Drewag-Stadtwerke Dresden. Im Jahr 2000 kam er zu EWE, zunächst war er dort Controlling-Chef, bevor er Anfang 2004 die kaufmännische Leitung der EWE Netz GmbH übernahm.
Die > EWE AG beschäftigt mehr als 9000 Mitarbeiter