7 von 40 Finanzvorstände (CFOs) im Dax sind weiblich, ab April werden es acht sein. Das zeigt eine Recherche unseres Schwesterportals FINANCE. Demnach sind Frauen zwar immer noch unterrepräsentiert an der Spitze der Finanzabteilungen, aber im Vergleich zu 2016, als Melanie Kreis von der Deutschen Post zeitweise die einzige weibliche CFO in den beiden obersten deutschen Börsenligen war, immer weniger stark. Heute gibt es in Dax und MDax immerhin zwölf weibliche CFOs.
Heiner Thorborg, einen der renommiertesten Headhunter Deutschlands, wundert das nicht. „Gerade im Finanzbereich gibt es genügend Frauen, die das Potenzial zur Finanzvorständin mitbringen“, sagte er dem Magazin. Thorborg hat unter anderem Rachel Empey als CFO bei Fresenius platziert. Er schätzt, dass etwa 20 deutschsprachige Managerinnen derzeit fähig wären, einen CFO-Posten im Dax oder MDax auszufüllen. „Man muss manchmal nur etwas genauer hinschauen“, sagt er.
Einige der erfolgreichen Managerinnen wollen es ihren Nachfolgerinnen erleichtern, auch aufzusteigen. So gründete Maria Ferraro, die bei Siemens Energy neben der Finanzabteilung auch die Themen Diversity und Inclusion verantwortet, gemeinsam mit bekannten Finanzchefinnen wie Rachel Empey von Fresenius oder Melanie Kreis von der Deutschen Post DHL ein Netzwerk namens „Female CFO Network“. „Ich möchte mich mehr mit anderen Frauen austauschen, die in einer ähnlichen Position sind oder in eine solche vorrücken möchten“, sagt Ferraro dazu in einem Interview mit FINANCE. Momentan bestehe das Netzwerk aus neuen Finanzvorständinnen aus Dax-, MDax- und Sdax-Unternehmen, es sollen aber mehr werden. Denn: „Je mehr wir sind, desto mehr Einfluss und Sichtbarkeit haben wir letztlich auch.“
Matthias Schmidt-Stein koordiniert als Chef vom Dienst die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet die Onlineredaktion. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit dem Berufsbild HR und Karrieren in der Personalabteilung sowie mit Personalberatungen. Auch zu Vergütungsthemen schreibt und recherchiert er.