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Ablenkung von der Arbeit ist für die meisten Berufstätigen normal

Männlicher und weiblicher Mitarbeiter gegenüber am Schreibtisch unterhalten sich privat
Ein Schwätzchen zwischendurch mit Kollegen lenkt mehr als jeden zweiten Mitarbeiter schon mal von der Arbeit ab. Foto: © Antonioguillem/StockAdobe

Jeder zweite Berufstätige hierzulande lässt sich manchmal oder häufig von der Arbeit ablenken. Zumeist ist es die private Kommunikation mit Kollegen, die zum Abschweifen verleitet. An zweiter Stelle der Ablenkungs- faktoren steht bei Männern das Smartphone.

Jeder neunte Arbeitnehmer (elf Prozent) ist im Job häufig abgelenkt und nicht mit der eigentlichen Tätigkeit befasst. 40 Prozent geben an, manchmal abgelenkt zu sein. Rund ein Drittel (35 Prozent) sagt, dass sei selten der Fall. Lediglich zwölf Prozent behaupten, sich nie von der Arbeit ablenken zu lassen, und drei Prozent können auf die Frage keine Antwort geben. Das geht aus einer Studie von > YouGov in Zusammenarbeit mit Statista hervor, für die im März dieses Jahres 1079 Erwerbstätige ab 18 Jahren repräsentativ befragt wurden.

Jeder fünfte Mitarbeiter ist eine halbe bis eine Stunde am Tag „abwesend“

Gefragt nach der Dauer der Ablenkung, antwortete mit 64 Prozent die Mehrheit, weniger als 30 Minuten pro Tag mit etwas anderem als der Arbeit beschäftigt zu sein. Immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) sagt, die Ablenkungsphasen dauerten insgesamt zwischen 30 und 60 Minuten. Sechs Prozent denken, sie seien täglich zwischen 60 und 90 Minuten nicht bei der Sache. Vier Prozent geben sogar zu, länger als 90 Minuten „abwesend“ zu sein. Fünf Prozent machten dazu keine Angabe.

Ablenkungsquellen: Privatgespräche, Geräuschkulisse und Smartphone

Und was hält die Mitarbeiter davon ab, sich zwischendurch nicht auf den Job zu konzentrieren? Laut Befragung sind die Kollegen der größte Ablenkungsfaktor. Sechs von zehn Studienteilnehmern (62 Prozent) geben an, dass sie von privaten Gesprächen abgelenkt werden. Bei 42 Prozent wirkt sich die Geräuschkulisse der Kollegen störend aus. Fast genauso viele Arbeitnehmer lassen sich von ihrem Smartphone ablenken. Jeder Dritte (32 Prozent) wendet sich zwischenzeitlich privaten Messengerdiensten wie Whatsapp und Telegram zu und jeder Vierte (26 Prozent) liest oder schreibt private E-Mails.

Männer werfen öfter einen Blick auf die Technik 

Der Geschlechtervergleich zeigt, dass Frauen sich Frauen häufiger von zwischenmenschlichen Einflüssen ablenken lassen als ihre männlichen Kollegen: Von den weiblichen Berufstätigen geben 66 Prozent an, dass für sie Privatgespräche ein Ablenkungsfaktor sind, von den Männern sagen dies 58 Prozent. Auch die Geräuschkulisse wirkt sich bei Frauen (44 Prozent) etwas stärker aus als bei Männern (40 Prozent). Dafür lassen sich männliche Mitarbeiter deutlich häufiger von ihrem Smartphone aus dem Tritt bringen: 42 Prozent der Männer gegenüber 36 Prozent der Frauen sagen, dass sie sich durch den Blick auf ihr Smartphone von der Arbeit ablenken lassen.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.