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Kurzarbeit im März gesunken – allerdings nicht in jeder Branche

Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit ist im März 2022 deutschlandweit leicht zurückgegangen. Waren im Februar 2022  noch 685.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Kurzarbeit, sind es im März 620.000 gewesen. Wie eine Umfrage des ifo Instituts sowie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, befanden sich damit im März 1,8 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit.

Die Zahl der Kurzarbeitenden sank allerdings nicht in allen Branchen. In der Industrie stieg sie an – was auch auf Rohstoffknappheiten wegen des Ukraine-Kriegs sowie damit verbundene Sanktionen zurückgeführt werden kann. So hatte beispielsweise die VW-Tochter MAN kürzlich verkündet, 11.000 der 14.000 Mitarbeitenden in Deutschland in Kurzarbeit schicken zu müssen. Der Grund: Lieferanten von Kabelsträngen, die in der Ukraine sitzen, könnten nur noch stark eingeschränkt produzieren. Für die gesamte Industriebranche stieg die Anzahl der Beschäftigten in Kurzarbeit innerhalb des vergangenen Monats von 122.000 auf 140.000.

Branchen, die dahingegen wieder aus den Kurzarbeitsfängen zu entkommen scheinen, sind der Einzelhandel und das Gastgewerbe. Im Einzelhandel waren im Februar 96.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, im März nur noch 56.000. Auch im Gastgewerbe sank die Anzahl der Mitarbeitenden in Kurzarbeit von 215.000 auf 170.000.

Die Zahl derjenigen, die sich in der verkürzten Arbeitszeit befinden, war vor allem wegen Corona-Pandemie seit deren Ausbruch im Frühjahr 2020 stark angestiegen. Waren im Februar 2020 noch insgesamt 134.000 Beschäftigte in Deutschland in Kurzarbeit tätig, wurde einen Monat später die Arbeitszeit von 2,6 Millionen Menschen herabgesetzt – und im April 2020 sogar von 6 Millionen Mitarbeitenden. Daraufhin hatte es der Gesetzgeber einfacher für Arbeitgeber gemacht, ihre Angestellten in Kurzarbeit zu schicken, und Sonderregelungen eingeführt, die noch bis Ende Juni 2022 gelten.

Stefanie Jansen ist Volontärin in der Redaktion der Personalwirtschaft. Ihre Themenschwerpunkte sind Aus- und Weiterbildung, der Job HR und neue Arbeitszeitmodelle.