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Toxische Nettigkeit: Wenn Harmonie zum Wachstumskiller wird

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In der Gesellschaft mancher Menschen lässt es sich besonders gut aushalten. Weil sie einem spontan die Tür aufhalten, im Café die Rechnung übernehmen oder im Notfall instinktiv Trost spenden und sich um Hilfe bemühen. Wer zugeneigt, selbstlos und gut gelaunt daherkommt, sorgt nicht nur für gelöste Stimmung, sondern glättet auch die Wogen, ehe sich ein handfester Streit entwickeln kann. Nett zu sein, also freundlich, einfühlsam und hilfsbereit, schlicht angenehm im Wesen, ist eine wertvolle Eigenschaft, die in vielen Situationen entspannend wirkt – wären da bloß nicht die Schattenseiten.

Denn wer es anderen stets recht machen möchte, entfernt sich nur von sich selbst. Er oder sie stellt eigene Bedürfnisse zurück und läuft Gefahr, ausgenutzt zu werden. Nicht grundlos wird nett gleichgesetzt mit naiv, oberflächlich, ohne Tiefgang. Zeitgenossen, die sich grundsätzlich als Mädchen für alles oder Kalfaktor anbiedern, kann man privat vielleicht noch aus dem Weg gehen, im Job jedoch nicht. Obwohl sie mit ihrem Gehabe an den Nerven zerren, muss man sich unweigerlich mit ihnen abstimmen, sie in gemeinsamen Sitzungen ertragen oder ihnen sogar zuarbeiten.

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