UPDATE: Bei der Umfrage ging es um die Zustimmung zum Satz „In einer Stellenanzeige möchte ich immer mit ‚Sie‘ angesprochen werden, das ist seriöser und respektvoller.“ Andere Umfragen mit anderen Formulierungen führen mitunter zu anderen Ergebnissen. Mehr dazu in einem eigenen Artikel:
„Komm‘ in unser Team!“ „Wir suchen dich!“ Solche und ähnliche Formulierungen sind längst keine Seltenheit mehr und finden sich zuhauf in Onlinejobbörsen und auch klassischen Printanzeigen. Insbesondere in Branchen, deren Belegschaft eher einen lockeren Umgangston pflegt und in Jeans und Hoodie statt Anzug und Krawatte im Büro erscheint, ist Duzen inzwischen der normale Umgangston. Eine Forsa-Befragung im Auftrag der Jobbörse Jobware, die im Januar dieses Jahres durchgeführt und jetzt veröffentlicht wurde, hat sich jetzt genauer angeschaut, wie Talente angesprochen werden möchten.
Formale Ansprache gewünscht
1011 Angestellte von 18 bis 60 Jahren wurde die Frage gestellt, die so alt ist wie die deutsche Sprache selbst: Du oder Sie? Klar ist: die strenge Formalität weicht langsam auf und das spiegelt sich auch in den Erwartungen der Bewerberinnen und Bewerber wider. Vor fünf Jahren wollten 64 Prozent der Befragten noch gesiezt werden, heute nur noch rund 30 Prozent, 27 Prozent bei den befragten Männern, 31 Prozent bei den Frauen.
Wenig überraschend haben die Vorlieben auch etwas mit dem Alter zu tun. So wollen vor allem die Älteren bei einer Stellenausschreibung lieber gesiezt werden: Während nur 19 Prozent der Befragten in der Altersgruppe 18-34 Wert auf das formale „Sie“ legen, tun dies 29 Prozent in der Gruppe 35-49 Jahre und 37 Prozent der 50-60-Jährigen. Anhand dieser Ergebnisse liegt die Prognose nahe, dass mit dem Renteneintritt der Baby-Boomer-Generation der Anteil jener weiter sinken wird, die in Stellenanzeigen gesiezt werden möchten.
Angela Heider-Willms verantwortet die Berichterstattung zu den Themen Transformation, Change Management und Leadership. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Thema Diversity.

