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Benefits: Wie Firmen auf individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen können

New Work, der neue Fokus auf Gesundheit und der Trend zur Individualisierung: Unternehmen haben Belegschaften mit völlig neuen Bedürfnissen. Sie haben Mitarbeitende in unterschiedlichen Lebensphasen, die teilweise mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben oder unter den Folgen der Pandemie leiden. Sie haben aber auch die junge Generation Z, die mit hohen Erwartungen auf den Arbeitsmarkt kommt. Hinzu kommt ein genereller Wandel der Arbeitswelt hin zu flexiblen, hybriden Arbeitsmodellen.

Diese Veränderungen betreffen auch die Anforderungen an das Gesundheitsmanagement. Unternehmen sollten mit ihren Benefitsangeboten diese Trends aufgreifen, Talente nachhaltig fördern, dabei die Diversität berücksichtigen und Produkte anbieten, aus denen sich alle Mitarbeiter das für sie passende aussuchen können.

Bei der Einführung von Benefits müssen Unternehmen also zweierlei beachten: die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden, aber auch die gesellschaftlichen Trends. Benjamin Roth, CEO und Co-Founder von Urban Sports Club, sieht derzeit vor allem drei gesellschaftliche Trends, die alle Generationen betreffen: New Work, Gesundheit und Individualisierung. Diese Trends sollten Unternehmen bei der Einführung von Benefits im Blick haben, riet er bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe ZP Europe in Köln.

Um die individuellen Wünsche der Mitarbeitenden herauszufinden, empfahl Laura Dückers, Lead Organizational Strategy & Culture bei der Denkwerk GmbH, die Belegschaft zu befragen: „Wir haben unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befragt.“ Heraus kam, dass sie flexibel sein möchten. „Die Nachfrage nach Flexibilität und Individualität ist groß“, erklärte Dückers.

Win-win-Situation für Arbeitgeber und Belegschaft

Von hybriden und flexiblen Sport- und Wellnessangeboten können sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende profitieren: Die Arbeitgeber tun etwas für die Gesundheit der Belegschaft und kommen somit auch ihrer Fürsorgepflicht nach. Gleichzeitig erhöhen sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber und stärken das Employer-Branding. Wenn die Talente die gesundheitsfördernden Maßnahmen gut annehmen, steigen ihr Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit und deren Produktivität. Dückers erklärte: „Ein gutes Benefitsprogramm und die Leistung der Arbeitnehmer hängen eng zusammen.“

Die gesundheitsfördernden Maßnahmen sollten auch Maßnahmen zur Stärkung der mentalen Gesundheit umfassen. Die Psyche hat, wie die Diskussionsteilnehmer feststellten, in den Jahren seit Beginn der Pandemie erheblich gelitten. Es sei daher wichtig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ansprechpersonen im Unternehmen zur Verfügung zu stellen, an die sie sich wenden können, wenn sie mentale und psychische Unterstützung benötigen. Auch Ernährung ist ein großes Thema, das in das Portfolio aufgenommen werden kann. Aus Roths Sicht sei es egal, mit welchem Thema Mitarbeiter anfangen: „Ich kann auch mit Wellness anfangen. Wichtig ist, dass ich überhaupt anfange, etwas für mich zu tun“, meinte er.

Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Essentiell ist auch die Kommunikation im Unternehmen zu den Benefits: „Wichtig sind Aktivierungsmaßnahmen, die auf das Thema aufmerksam machen, zum Beispiel, dass gewollt ist, dass Mitarbeiter die Mittagspause für den Sport nutzen und diese dann auch mal ein bisschen länger ausfällt“, erklärte Roth. Hier hätten Führungskräfte auch eine Vorbildfunktion.

Letztendlich ermunterte er Unternehmen, Benefits einzuführen und auszuprobieren: „Am Ende ist so ein Benefit nur ein Erfolg, wenn viele mitmachen. Wenn die Aktivierung in der Belegschaft nicht da ist, kann man es wieder herausnehmen.“

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.