„Ein Stellenabbau muss nicht negativ für die Employer Brand sein“

Personalwirtschaft: Herr Merheim, Stellen zu streichen wird allgemein überwiegend als etwas Negatives angesehen, zeigt es doch die wirtschaftlichen Herausforderungen des entsprechenden Unternehmens. Können Arbeitgeber beim Stellenabbau überhaupt verhindern, dass die Employer Brand Schaden nimmt?
Marcus Merheim: Ein Stellenabbau muss sich nicht zwangsläufig negativ auf die Employer Brand auswirken. Vorausgesetzt, Unternehmen kommunizieren das Thema ehrlich und nachvollziehbar und setzen den Abbau auch sinnvoll und sozialverträglich um. Dann kann ein Stellenabbau paradoxerweise auch eine Chance darstellen, sich als verantwortungsvoller Arbeitgeber zu profilieren.

Wie können Arbeitgeber den Stellenabbau ehrlich und aufrichtig kommunizieren?
In der Vergangenheit haben wir zwei Unternehmen nach ihrer Abbauphase beim Employer Branding begleitet, die den Stellenabbau komplett unterschiedlich kommuniziert hatten. Ein Unternehmen hat das Thema sehr transparent kommuniziert. Das andere hat eher Informationen vor den Mitarbeitenden geheim gehalten beziehungsweise nebulöse Formulierungen genutzt. Was wir beim Vergleichen dieser beiden Beispiele gesehen haben: Im Unternehmen, das den Stellenabbau klar kommuniziert hat, war die Akzeptanz der Mitarbeitenden für diesen Schritt viel größer. Die Beschäftigten sind nicht in eine Lethargie verfallen, sondern haben gemeinsam mit dem Arbeitgeber ihren Blick nach vorn gerichtet, nach dem Motto: „Jetzt packen wir erst recht an“.