Mitte Januar waren rund 92 Prozent aller angestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland zweifach geimpft. Der Großteil davon hat zusätzlich die Booster-Impfung erhalten (77 Prozent). Lediglich jeder und jede Zwanzigste ist gar nicht geimpft. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervor, an der mehr als 1000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 64 Jahren teilnahmen. Damit liegt die Impfquote unter den Angestellten über der für die gesamte Bevölkerung in Deutschland – rund 74 Prozent sind in der Bundesrepublik derzeit zweifach geimpft. Das liegt auch daran, dass die bundesweite Impfquote, die vom Robert Koch Institut erhoben wird, sich auf alle Menschen ab dem 12. Lebensjahr bezieht.
Eine Impfung konnten zwei von drei Befragten von ihrem Arbeitgeber erhalten. Dieser weiß überraschend häufig, ob seine Beschäftigten geimpft sind, oder nicht: 95 Prozent der Geimpften geben an, dass ihr Arbeitgeber über ihren Impfstatus informiert ist. Bei den Ungeimpften sagen dies 83 Prozent. Auch innerhalb der Belegschaft tauschen sich die Mitarbeitenden darüber aus, ob sie geimpft sind oder nicht. 93 Prozent wissen zumindest von einer Kollegin oder einem Kollegen, ob sie oder er sich gegen das Corona-Virus hat pieksen lassen, 70 Prozent kennen sogar den Impfstatus aller Kollegen und Kolleginnen.
Mit dieser Transparenz scheinen die Angestellten kein Problem zu haben und möchte tendenziell noch besser darüber informiert sein – allerdings nur, wenn sie selbst geimpft sind. Diejenigen, die nicht geimpft sind, lehnen es zum größten Teil ab, offen über den Impfstatus im Unternehmen zu sprechen.
Wie wird eine Trennung von Geimpften und Ungeimpften empfunden?
Auch die Meinung der Umfrage-Teilnehmenden zur Trennung von Geimpften und Ungeimpften im Betrieb geht auseinander – allerdings aus einem anderen Grund. Wer in einem Unternehmen arbeitet, in dem beispielsweise Ungeimpfte bereits öfter einen Corona-Schnelltest machen müssen als Geimpfte oder beide Gruppen bei der Arbeit und in den Pausen voneinander getrennt werden, empfindet dieses Vorgehen als gut (74 Prozent). In Organisationen, in denen Mitarbeitende nicht nach ihrem Impfstatus getrennt werden, lehnt die Mehrheit auch ab, diese Unterscheidung zukünftig einzuführen (65 Prozent).
Zudem uneinig scheint sich die Belegschaft hinsichtlich einer allgemeinen Impfpflicht zu sein. Rund 58 Prozent der Mitarbeitenden würden eine solche befürworten. Eine Impfpflicht in bestimmten Branchen einzuführen (wie bereits im Gesundheits- und Pflegebereich geschehen), unterstützen schon mehr Umfrage-Teilnehmende, nämlich 74 Prozent.
Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.