Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat erneut einen Rekordwert erreicht. Zum Jahresende gingen fast 46 Millionen Menschen einer bezahlten Arbeit nach. Dabei haben Menschen aus dem Ausland wesentlich dazu beigetragen, dass sich der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin positiv entwickelt. Im vergangenen Jahr schufen Arbeitgeber rund 642.000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs, ganze 437.000 davon wurden mit Menschen aus dem Ausland besetzt. Das sind knapp 70 Prozent. Die Zahlen stammen von der Bundesagentur für Arbeit und wurden vom Business Insider zuerst veröffentlicht.
Die Ausländer, die den Beschäftigungszuwachs möglich machten, stammen zum größten Teil aus Drittstaaten (ein Saldo von plus 290.000). Es folgen EU-Ausländer (+ 147.000), Menschen aus dem Westbalkan (+46.000) sowie Ukrainerinnen und Ukrainer (+43.000).
Menschen aus Drittstaaten sind in vielen Fällen hochqualifiziert
Dabei nehmen die meisten Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland zunächst Helferjobs an, denn sie verfügen oft über schlechtere formale Qualifikationen als Deutsche. Besonders qualifiziert sind tendenziell Drittstaatenangehörige, die nach Deutschland einwandern: Der Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten unter ihnen ist mit mehr als 24 Prozent hoch und liegt nur leicht unter dem Niveau der Deutschen (knapp 30 Prozent). Im Vergleich bewertet die Bundesagentur für Arbeit 14,6 Prozent der EU-Zuwanderer als hochqualifiziert und 9,6 Prozent der Menschen, die aus dem Westbalkan nach Deutschland kommen.
Drittstaatler sind in der Bundesrepublik generell besonders oft im verarbeitenden Gewerbe tätig. Auch EU-Ausländer sind überwiegend in dieser Branche angestellt. Menschen aus dem Westbalkan arbeiten dahingegen vor allem im Baugewerbe und Beschäftigte aus Asylherkunftsländern im Handel.
Wie viele Zuwanderer sind arbeitslos?
Doch nicht immer gelingt es Zuwanderern, einen Job in Deutschland zu bekommen. Von den im Januar 2023 rund 2,6 Millionen arbeitslos gemeldeten Menschen in Deutschland haben etwa 950.000 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Damit machen sie einen Anteil an 36 Prozent an der Gruppe der Arbeitslosen in der Bundesrepublik aus. Die absolute Zahl der arbeitslosen Zuwanderer ist im Januar 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 204.000 Menschen gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von gut 27 Prozent. Diese Entwicklung liegt größtenteils an den Menschen aus der Ukraine, die aufgrund des Krieges nach Deutschland kamen und kommen. Obwohl viele von ihnen einen Job gefunden haben, sind derzeit rund 189.000 der ukrainischen Geflüchteten arbeitslos.
Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.