Die Nachfrage nach Recruiterinnen und Recruitern ist in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, wie in keinem anderen Unternehmensbereich. Da diese Berufsgruppe auf dem Arbeitsmarkt so gefragt ist, steigen die Gehälter, um entsprechende Fachkräfte anzuziehen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu, für die knapp 4.600 Gehaltsdaten des Portals ausgewertet wurden.
Aus der Analyse geht hervor, dass die durchschnittliche Vergütung von Recruitern und Recruiterinnen von 2020 bis heute von 41.722 auf 43.951 Euro brutto im Jahr gestiegen ist – eine Erhöhung von 5,3 Prozent. Zum Vergleich: Bei HR-Managern und -Managerinnen betrug der Zuwachs lediglich zwei Prozent. Dort erhöhten sich die Gehälter im Schnitt von 54.333 auf 55.404 Euro.
Beste Vergütung in Bayern und in der IT-Branche
Je nach Region und Branche fallen die Gehälter für Experten und Expertinnen für die Personalgewinnung unterschiedlich hoch aus. Den besten Verdienst erzielen Recruiting-Fachkräfte in Bayern mit 45.500 Euro und in Hessen mit 45.000 Euro. In Nordrhein-Westfalen liegt das Gehaltsniveau mit 41.600 Euro schon niedriger, ebenso in den östlichen Bundesländern. Schlusslicht ist Sachsen, wo die Berufsgruppe im Schnitt nur 35.300 Euro erwarten kann. Was die Branchen angeht, verdienen Recruiter und Recruiterinnen in der IT am meisten. Dort zahlen ihnen die Unternehmen durchschnittlich 48.523 Euro. Am wenigsten Gehalt bekommen Recruiting-Expertinnen und -Experten, die in der Branche Personalwesen und Beschaffung mit 38.984 Euro Bruttojahresgehalt tätig sind. Das ist ein Unterschied von fast 10.000 Euro.
Recruiting-Fachkräfte werden noch wichtiger
Laut der Untersuchung hängt die Höhe des Verdienstes im Recruiting momentan noch nicht davon ab, wie groß der Fachkräftemangel in den jeweiligen Branchen ist. Im stark wettbewerbsintensiven Consulting beispielsweise beträgt das Durchschnittsgehalt 43.930 Euro und liegt damit im unteren Mittelfeld. Chesran Glidden, Head of B2B bei Kununu, geht jedoch davon aus, dass sich das zukünftig ändern wird. Er geht davon aus, dass insbesondere umfassend qualifizierte, erfahrene und technikaffine Recruiter und Recruiterinnen kurz- bis mittelfristig mit höheren Gehältern rechnen können, da diese Berufsgruppe stärker als bislang eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg einnehmen würden.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.