Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

Unternehmen müssen Arbeit aus dem Homeoffice noch optimieren

Beschäftigte in Deutschland bewerten die Arbeit von Zuhause aus überwiegend positiv. Dennoch gibt es Herausforderungen, wie Kommunikationsprobleme und eine teilweise schlechter werdende Work-Life-Balance. Das ergibt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter Beschäftigten, die von Enreach, Anbieter von Unified-Communications- und Cloud-Contact-Center-Lösungen, in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Yougov im April durchgeführt wurde.

Die gut 2.000 Befragten – darunter 548, die teilweise ihrem Job von Zuhause aus nachgehen –  schätzen vor allem die Flexibilität und eine teilweise erhöhte Produktivität (davon berichten 44 Prozent) am Homeoffice. Dadurch sind rund die Hälfte zufriedener mit ihrer Arbeit. Doch auch die Schattenseiten der Arbeit im Heimbüro sind den Befragten bekannt. Immerhin ein Viertel (25 Prozent) findet, dass Mitarbeitende, die im Homeoffice arbeiten, isolierter sind.

Verschwimmende Grenzen zwischen Job und Freizeit

Als weitaus größeres Problem wird die Verschlechterung der Work-Life-Balance angesehen. Gut jeder oder jede Zweite (53 Prozent) gibt an, dass bei der Arbeit von Zuhause aus die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Fast genauso viele (51 Prozent) sagen, Heimarbeiter seien auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten erreichbar. Und ein Drittel der Befragten (33 Prozent) kann auch nach Feierabend im Homeoffice nicht richtig abschalten. Dieser Zustand kann laut den Studienverfassern zu mentaler Erschöpfung führen. Dem sollten Arbeitgeber entgegenwirken. Um mentaler Erschöpfung vorzubeugen, sei es hilfreich, wenn Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die klar festlegen, dass die Mitarbeitenden nach Feierabend nicht erreichbar sein müssen, sagt Enreach-Geschäftsführer Dr. Ralf Ebbinghaus.

Interne Kommunikation bei Telearbeit verbesserungswürdig

Verschlechtert hat sich für ein Drittel der Beschäftigten auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Etwas weniger häufig leidet die Kommunikation mit den direkten Führungskräften. Dies ist bei rund einem Viertel der Befragten der Fall. Für manche ist der Austausch durch das Homeoffice allerdings besser geworden: 15 Prozent berichten von einem verbesserten Austausch mit Kollegen und Kolleginnen und 16 Prozent von einer besseren Kommunikation mit ihrem oder ihrer Vorgesetzten. Die Studienverfasser empfehlen, klare Strukturen und eine passende Kommunikationskultur zu schaffen und die Wichtigkeit eines guten Austauschs auf dem Schirm haben.

Geeignete technische Kommunikationslösung bereitstellen

Um Kommunikationswege effizient zu gestalten und Informationsflüsse sowie Abläufe zu optimieren, sei auch eine geeignete ITK-Lösung (Informationstechnologie und Telekommunikation) notwendig, heißt es vonseiten der Studienverfasser. 43 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass eine solche Lösung den Austausch verbessern kann. Dies scheinen viele der Umfrageteilnehmenden bereits am eigenen Leib erfahren zu haben. Rund jeder oder jede Zweite (49 Prozent) sagt, sein oder ihr Unternehmen stelle bereits eine passende Ausstattung zur Verfügung. Allerdings denkt etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent), dass nicht alle notwendigen Funktionen für die Arbeit im Homeoffice bereitstehen. Und gut ein Drittel (36 Prozent) ist mit den vorhandenen Lösungen überhaupt nicht zufrieden.

Das Herausfordernde bei den ITK-Lösungen: Sie müssen sowohl für die Arbeit im Homeoffice als auch für Präsenzarbeit oder Hybrid Work funktionieren. Das ist bei mehr als einem Drittel der Beschäftigten nicht der Fall (34 Prozent). Das Résumé der Studienverfasser: Arbeitgeber sollten genau prüfen, mit welche ITK-Lösungen sie die Kommunikation verbessern können. Da viele Berufstätige im Homeoffice über eine mangelnde Abgrenzung von Arbeit und Privatleben klagen, sollten Unternehmen auch an Tools denken, mit denen Homeworker ihre Erreichbarkeit selbst regeln und steuern können, um außerhalb der Arbeitszeiten beispielsweise nur Anrufe von privaten Kontakten oder wichtige Kunden durchgestellt zu bekommen.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.