Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 waren im Mai weniger als 1 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit. Das geht aus einer aktuellen Schätzung des ifo-Instituts hervor. Demnach waren im Mai 0,8 Prozent oder 277.000 Beschäftigte von dem Arbeitsmarktinstrument betroffen. Im April lagen die Zahlen mit 1,2 Prozent bzw. 399.000 Beschäftigten noch deutlich höher. Im April 2020, also vor zwei Jahren, waren sogar knapp 6 Millionen Menschen in Kurzarbeit, mehr als jede und jeder sechste Beschäftigte hierzulande.
Die Kurzarbeitszahlen unterscheiden sich allerdings von Branche zu Branche. Während etwa im Handel nur 0,5 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit sind, liegt die Quote in den Druckereien und in der Automobilbranche mit 4,2 beziehungsweise 4,1 Prozent deutlich höher. Auch im Gastgewerbe arbeiten 3,9 Prozent noch nicht wieder voll, wenngleich es im Monat April mit 7,2 Prozent noch fast doppelt so viele waren. Umgekehrt gibt es Branchen, etwa die Chemiebranche, in denen die Zahlen sogar ´leicht stiegen (hier von 0,7 auf 0,8 Prozent).
Aufgrund des Rückgangs der Kurzarbeit hat das Institut angekündigt, die Daten nicht mehr jeden Monat abzufragen. Künftig erfolgt die Erhebung quartalsweise. Die nächste Befragung findet im August 2022 statt.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert als Chef vom Dienst die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet die Onlineredaktion. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit dem Berufsbild HR und Karrieren in der Personalabteilung sowie mit Personalberatungen. Auch zu Vergütungsthemen schreibt und recherchiert er.