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Mehrheit hat Freude am Job, doch jeder Dritte ist gestresst

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Beschäftigten in europäischen Unternehmen ist es wichtig, einer sinnvollen Arbeit nachzugehen, auf die sie stolz sein können. Für sechs von zehn Arbeitnehmenden ist das Realität. Das ist ein Ergebnis der Studie „A Worker‘s Journey“, die SD worx, ein Anbieter von HR- und Payroll-Dienstleistungen kürzlich durchgeführt hat. Dafür wurden Unternehmen verschiedener Größen in Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich online befragt, davon tausend in Deutschland.

Zwei Drittel sind mit Freude und Elan bei der Arbeit

Rund zwei Drittel der befragten europäischen Arbeitnehmenden (65 Prozent) geben an, dass sie ihren Job jede Woche mit Freude ausüben. Nur 2,4 Prozent sagen, dass sie keinen Spaß an ihrer Arbeit haben. In Deutschland empfindet fast jeder dritte Befragte (rund 30 Prozent) seine Tätigkeit mehrmals pro Woche als freudvoll. Fast zwei von drei Beschäftigten hierzulande (64 Prozent) geben an, gerne Zeit an ihrem Arbeitsplatz zu verbringen und ihre Aufgaben mit Begeisterung zu erledigen. Laut den Studienverfassern spricht das dafür, dass viele Unternehmen ihrer Belegschaft sowohl eine anspruchsvolle als auch eine abwechslungsreiche Arbeit in einem zufriedenstellenden Arbeitsumfeld bieten.

Die Mehrheit empfindet den eigenen Job als bedeutungsvoll

Die meisten der Befragten möchten nicht nur Spaß im Job, sondern wünschen sich auch, mit ihrer Aufgabe etwas Positives zu bewirken. Tatsächlich sehen länderübergreifend mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmenden ihre Arbeit als bedeutungsvoll an. Hierzulande sind mehr als zwei Drittel der Beschäftigten (69 Prozent) der Ansicht, dass die von ihnen ausgeübte Tätigkeit tatsächlich sinnstiftend ist. Jeder Fünfte (21 Prozent) findet seinen Job mindestens einmal pro Woche als äußerst sinnbringend. Ein weiteres knappes Drittel (30 Prozent) gibt an, die eigene Arbeit sei mehrmals wöchentlich sowohl sinnvoll als auch nützlich.

Sechs von zehn Deutschen sind stolz auf ihre Tätigkeit

Außerdem können sechs von zehn befragten Deutschen (61 Prozent) und ebenso viele im Fünf-Länder-Schnitt von sich behaupten, stolz auf die von ihnen geleistete Arbeit zu sein. Darüber hinaus ist knapp ein Viertel der hiesigen Studienteilnehmenden auch mit Leidenschaft bei der Sache: 23 Prozent sagen, das treffe mehrmals pro Woche zu, und 22 Prozent üben ihre Tätigkeit mindestens einmal pro Woche mit großer Hingabe aus.

Der Wermutstropfen: Psychische Belastung weit verbreitet

Trotz der genannten eher positiven Ergebnisse gibt gut jeder dritte europäische Beschäftigte (36 Prozent) an, die eigene Tätigkeit wochenweise als psychisch belastend zu empfinden. Die Studie gibt keine Auskunft darüber, ob es sich hierbei vielleicht genau um die Gruppe handelt, die keine Freude bei der Arbeit empfindet. Jeder fünfte Arbeitnehmende fühlt sich sogar mehrmals in der Woche mental belastet. Der Blick auf Deutschland zeigt, dass die psychische Gesundheit im Job ebenfalls ein Thema ist: Auch hier gibt knapp jeder Fünfte (18,5 Prozent) zu Protokoll, mindestens einmal während einer Arbeitswoche eine hohe psychische Belastung zu verspüren. Neben seelischem Stress spielt auch die physische Überanstrengung eine Rolle: Über die fünf Länder hinweg klagt jeder vierte Befragte darüber, im Job ein- bis mehrmals wöchentlich körperlich überlastet zu sein. Von den deutschen Befragten sind es mit knapp 22 Prozent fast genauso viele.

Angesichts der Befragungsergebnisse raten die Studienverfasser Unternehmen dazu, das Thema Mitarbeiterzufriedenheit ganz oben auf die Tagesordnung zu stellen. Eine Vorgängerstudie habe überdies gezeigt, dass dies eine der größten Herausforderungen für Personalverantwortliche in den kommenden Jahren sein werde.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.