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Cloud Computing nur noch für eine Minderheit kein Thema

Die Hand eines Mannes in Business-Kleidung tippt auf einer Laptop-Tastatur, darüber Symbole von Cloud-Diensten
Mittlerweile setzen zwei Drittel der Unternehmen hierzulande auf Lösungen aus der Cloud.
Foto: © ra2 studio/Fotolia.de

Der Anteil der Nutzer von Cloud Computing befand sich bereits 2016 mit 65 Prozent auf einem recht hohen Niveau. 2017 stieg der Anteil noch einmal leicht auf 66 Prozent an. Von den Großunternehmen hierzulande mit mehr als 2000 Mitarbeitern setzen mittlerweile 83 Prozent auf Cloud-Dienste. In Unternehmen mit 100 bis 1999 Mitarbeitern liegt der Nutzungsgrad bei 65 Prozent und bei kleineren Betrieben zwischen 20 und 99 Mitarbeitern bei 66 Prozent. Über alle Firmengrößen hinweg plant oder diskutiert jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) den Cloud-Einsatz, lediglich für 13 Prozent ist dies kein Thema. Das geht aus einer repräsentativen Studie von Bitkom Research im Auftrag von KPMG hervor. Für den „Cloud-Monitor 2018“ wurden 557 Unternehmen befragt.

Private Cloud-Anwendungen überwiegen noch

Rund jedes zweite befragte Unternehmen (51 Prozent) nutzte im letzten Jahr private Cloud-Anwendungen. Ein knappes Drittel (31 Prozent) setzte auf Public-Cloud-Lösungen. Während die Public Cloud 2016 für mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) noch gar nicht in Betracht kam, gaben dies 2017 nur noch 42 Prozent an. Der Hauptgrund für die Zurückhaltung waren und sind Sorgen um die Datensicherheit. Fast zwei Drittel der Nicht-Nutzer (63 Prozent) fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Außerdem befürchten 56 Prozent, dass Daten in der Cloud verloren gehen könnten. Darüber hinaus geht jeder zweite Befragte, der auf Cloud-Dienste verzichtet, von einer unklaren Rechtslage aus. Dennoch, so die Studienautoren, lasse die Skepsis gegenüber der Cloud in den Unternehmen etwas nach: Nur noch jeder dritte Nicht-Nutzer (35 Prozent) berichtet von unternehmensinternem Widerstand; ein Jahr zuvor waren es noch 40 Prozent. Auch zweifeln nur noch 33 Prozent an der Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT, während 2016 noch 43 Prozent skeptisch waren.

DSGVO verstärkt Vorsicht bei der Auswahl von Cloud-Diensten

Für diejenigen Unternehmen, die Cloud-Anwendungen nutzen oder deren Einsatz planen, ist der Datenschutz das Hauptkriterium bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters. Fast alle Studienteilnehmer (97 Prozent) sagen, dass für sie die Konformität von Cloud-Lösungen mit der Datenschutz-Grundverordnung unverzichtbar ist. Für 79 Prozent ist es zudem eine wesentliche Bedingung, eine Ausstiegsstrategie bei Cloud-Angeboten zu haben. Drei Viertel (76 Prozent) geben an, dass ihr Cloud-Anbieter seinen Hauptsitz in der EU haben muss. Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, sagt, die jetzt gültige Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sei auch ein Grund für Rechtsunsicherheit bei Unternehmen, die beim Cloud Computing zögerten. Anbieter mit Sitz in der EU hätten daher einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Eine Übersicht über die vollständigen Studienergebnisse steht > hier zum Download zur Verfügung.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.