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International nutzen heute drei von vier Unternehmen Big Data und KI beim Recruiting von Fach- und Führungskräften. In Nordamerika ist nur rund jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) bei der Personalauswahl noch nicht digital, in Asien knapp jedes vierte (23 Prozent). In Europa dagegen setzt fast ein Drittel (32 Prozent) der Arbeitgeber Big Data und KI bei ihrer Mitarbeitersuche bisher nicht ein. Das sind Ergebnisse einer Befragung von > Korn Ferry Futurestep, an der weltweit 770 Personalverantwortliche teilgenommen haben.
Digitalisierung bringt bessere Kandidaten und mehr Zeit für Wesentliches
Weltweit finden gut zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Personaler, dass es durch die (Teil-)Digitalisierung ihrer Rekrutierungsprozesse gelungen sei, heute qualitativ bessere Kandidaten zu finden. 18 Prozent davon sind sogar der Meinung, die Kandidaten seien deutlich besser als bisher. Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) gibt an, durch den Einsatz von digitalen Tools mehr Zeit zu haben, sich auf die besonders potenzialträchtigen Kandidaten und auf die wirklich relevanten Fragestellungen zu fokussieren. Außerdem sind 40 Prozent der Meinung, dass sie einen zusätzlichen Nutzen durch neue wichtige Einschätzungen zu den Kandidaten erhalten.
Viele Personaler fühlen sich von Big Data regelrecht überflutet
64 Prozent der befragten HR-Experten geben an, dass sich das Recruiting durch KI und Big Data etwas oder stark verändert hat. 48 Prozent sagen, ihr Job sei dadurch etwas oder viel einfacher geworden. 21 Prozent finden, dass sie sich stärker auf die menschliche und kreative Seite der Rekrutierung konzentrieren können und zwölf Prozent der Personaler sagten, dass sie mithilfe der Technologien in der Lage sind, bessere Entscheidungen treffen. Von jenen Befragten, die die Erfahrung machen, dass die Personalbeschaffung durch die Technologien schwieriger wird, gaben 53 Prozent (in Europa sogar 86 Prozent) an, so viele Daten geliefert zu bekommen, dass sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Das technische Digitalisieren von Prozessen ist nicht ausreichend, um echte Effizienz- und Effektivitätssprünge zu erreichen,
sagt Jan Müller, Managing Director EMEA bei Korn Ferry Futurestep. Die Mitarbeiter in den Personalabteilungen müssten intensiv in der Nutzung der neuen Werkzeuge geschult werden und die Werkzeuge müssten sich noch weiterentwickeln, so Müller.
Recruiter fürchten wegen KI kaum um ihren Job
Immerhin 87 Prozent der Befragten gaben an, dem Einsatz mehr digitaler Tools in der Zukunft positiv gegenüberzustehen. 85 Prozent haben keine Angst vor den Auswirkungen, die KI auf ihren Job haben wird. 89 Prozent denken nicht, dass KI ihre Arbeit ersetzen wird und 87 Prozent freuen sich sogar darauf, enger mit Künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.