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Fachkräftemangel: Unternehmen suchen wieder deutlich mehr ITler

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Die Unternehmen hierzulande haben im vergangenen Jahr zwölf Prozent mehr unbesetzte Stellen für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten gemeldet als im Jahr zuvor. Und zwei Drittel der Arbeitgeber gehen davon aus, dass sich der Mangel an Fachkräften sogar noch weiter verschärft. Das zeigt eine neue Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. An der repräsentativen Umfrage von Bitkom Research nahmen 851 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen – mit Ausnahme des öffentlichen Sektors – mit drei und mehr Beschäftigten teil.

2021: 96.000 Stellen für IT-Expertinnen und -Experten vakant

Den Rekord an freien Jobs für IT-Fachkräfte gab es in Deutschland im Vor-Corona-Jahr 2019: Damals waren 124.000 Stellen unbesetzt. Im ersten Krisenjahr 2020 ging die Zahl der Vakanzen auf 86.000 zurück, stieg jedoch in 2021 wieder an erreichte mit 96.000 unbesetzten Stellen seit der Ersterhebung im Jahr 2010 den zweithöchsten Stand. Zum Vergleich: 2010 fehlten 28.000 IT-Fachkräfte, 2015 waren es 43.000 und 2018 lag die Zahl der Vakanzen bei 82.000. Ende des vergangenen Jahres stellten 65 Prozent der befragten Unternehmen einen Mangel an IT-Fachkräften fest. Ebenfalls zwei Drittel (66 Prozent) rechnen damit, dass sich die Situation künftig noch weiter verschärfen wird.

In Corona-Zeiten sei spürbar geworden, dass bei der Digitalisierung an Tempo zugelegt werden müsse, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg, es fehle jedoch an Expertinnen und Experten, um die Digitalisierung zu gestalten und zu treiben. Dabei treffe der IT-Fachkräftemangel nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Staat, der bei der Besetzung von IT-Jobs oft das Nachsehen habe. Der Bitkom fordert eine bessere Aus- und Weiterbildung, die Stärkung von Frauen in der IT und die Förderung qualifizierter Zuwanderung, um die Lage zu verbessern.

Software-Profis werden am meisten gesucht

Die Studie beleuchtet ebenfalls, welche IT-Fachkräfte besonders begehrt, aber schwierig auf dem Arbeitsmarkt zu rekrutieren sind. Hier stehen Software-Spezialistinnen und -Spezialisten mit Abstand an erster Stelle: Vier von zehn Unternehmen (41 Prozent) vermelden für diese Gruppe sowie für Software-Architektinnen und -architekten unbesetzte Jobs. Am zweithäufigsten gesucht werden IT-Projektmanagerinnen und -manager sowie IT-Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren: Gut jedes sechste Unternehmen (18 Prozent) berichtet über Vakanzen für diese Berufe. Auf Platz drei der Mangelberufe mit 13 Prozent stehen IT-Anwendungsbetreuerinnen und -betreuer und IT-Administratorinnen und -administratoren. Darüber hinaus geben sieben Prozent der Befragten an, dass sie über freie Stellen für Data Scientists und Big Data Experts verfügen, und bei weiteren vier Prozent bleiben Jobs für Datenschutz-Profis mit IT-Qualifikation sowie IT-Sicherheitsexpertinnen und -experten unbesetzt.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.