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„Hochzeit, keine Beerdigung“: Zeitarbeitsverbände beschließen Fusion

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Mit 182 von 182 Stimmen haben sich die Mitglieder des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen iGZ bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Düsseldorf für die Fusion mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) entschieden. Die Branche habe sich in den vergangenen Jahren „unfassbar gewandelt“, sagte iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann. Die Struktur der Verbändelandschaft passe nicht mehr zum Status quo in der Wirtschaft. Die Branche brauche „eine Stimme“, wie Baumann sagte.

Branche will vereint sprechen

Auf diesen Punkt verwies auch iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz: „Was wir heute diskutieren, ist keine Beerdigung des iGZ, sondern eine Hochzeit, und wir bringen eine enorme Mitgift mit.“ Die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen hätten sich wesentlich geändert. Es müsse nach außen klar sein, was die Branche will, „und das geht nur mit einem Verband“, erläuterte er die Gründe für ein Zusammengehen.

Als Standorte des gemeinsamen Verbandes stehen Münster und Berlin fest. In dessen neue Satzung seien „noch viele weitere Formen der Personaldienstleistung“, aufgenommen worden, hieß es von Eric Odenkirchen, Leiter des iGZ-Referats Arbeits- und Tarifrecht. Das werde sich auf die Serviceangebote des Verbandes auswirken und diese erweitern. Hauptstandbein bleibe jedoch die Zeitarbeit.

Fusion mit langer Vorgeschichte

Die nun einstimmig von den iGZ-Mitgliedern akzeptierte Fusion der beiden Verbände hat eine lange Vorgeschichte: Vor zehn Jahren wagten sie einen ersten Fusionsversuch, der daran scheiterte, dass die iGZ-Mitglieder eine Verschmelzung ablehnten. Dennoch arbeiteten BAP und iGZ in den vergangenen Jahren beispielsweise bei Tarifverhandlungen und für Lobbyarbeit zusammen.

Den fusionierten Verband wird Florian Swyter als Hauptgeschäftsführer leiten, sein Stellvertreter wird Dr. Martin Dreyer. Präsident wird Christian Baumann, dessen Stellvertreter ist Sebastian Lazay. In dem Verband werden rund 5.600 Unternehmen organisiert sein, das ist nach Verbandsangaben etwa die Hälfte aller Unternehmen, die sich hauptsächlich mit Arbeitnehmerüberlassung beschäftigen.

Christina Petrick-Löhr betreut das Magazinressort Forschung & Lehre sowie die Berichterstattung zur Aus- und Weiterbildung. Zudem ist sie verantwortlich für die redaktionelle Planung verschiedener Sonderpublikationen der Personalwirtschaft sowie den Deutschen Personalwirtschaftspreis.