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Öffentlicher Dienst: Mehr Beschäftigte, aber immer noch zu wenige

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Für den öffentlichen Dienst arbeiten so viele Menschen wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr. Erstmals zählten Bund, Länder und Kommunen 2021 wieder mehr als fünf Millionen Beschäftigte, nämlich 5.095.580. 2020 waren es noch knapp 4,97 Millionen Mitarbeitende. Das geht aus dem „Monitor öffentlicher Dienst 2023“ des Deutschen Beamtenbundes (dbb) hervor.

Trotz des Anstiegs der Mitarbeiterzahl fehlt es in den Behörden laut dem dbb an Personal, um das stetig größer werdende Aufgabenspektrum bewältigen zu können. dbb-Chef Ulrich Silberbach rechnet mit mehr als 360.000 Fachkräften, die bundesweit im öffentlichen Dienst zusätzlich gebraucht werden.

Vor allem auch, da in den kommenden zehn Jahren rund 1,3 Millionen Beschäftigte der Behörden in Rente gehen werden. Dem gegenüber stehen nur mehr als 250.000 junge Menschen, die sich 2021 in einem Ausbildungsverhältnis mit Bund, Ländern oder Kommunen befanden.

Tarifverhandlungen geplant

Der dbb fordert deshalb den Staat auf, mehr in qualifiziertes Personal für den öffentlichen Dienst zu investieren. „Nur so können wir vermeiden, dass die Beschäftigten zu Opfern ihres Workloads werden und in Anbetracht dessen auch niemand mehr im öffentlichen Dienst arbeiten will“, sagt Silberbach. Um die Arbeit in den Behörden attraktiver zu machen, solle auch das Gehalt erhöht werden.

Dafür starten Mitte Januar Tarifverhandlungen, in denen die Gewerkschaft Ver.di und der Beamtenbund 10,5 Prozent mehr Gehalt fordern, wobei am Ende des Monats mindestens 500 Euro mehr Lohn auf das Konto des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin eingehen sollen. Als mögliche weiter Aktionen, um mehr Personal zugewinnen, hatte Silberbach gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung genannt, die Digitalisierung zu fördern, eine langfristige Personalplanung zu kreieren, Weiterbildung mehr zu forcieren und das familienfreundliche Arbeiten innerhalb der Behörden zu fördern.

Wie steht es um Diversity im öffentlichen Dienst?

Der dbb-Monitor gibt auch Aufschluss über die Geschlechterdiversität und Arbeitszeit im öffentlichen Dienst. 2021 haben rund 2,95 Millionen Frauen für Bund, Länder oder Kommunen gearbeitet. Damit sind mehr Frauen (58 Prozent) als Männer im öffentlichen Dienst tätig gewesen. Einige von ihnen haben in Teilzeit gearbeitet. Von den rund 34 Prozent der Angestellten, die in Teilzeit ihrem Job nachgingen, sind 84 Prozent Frauen.

Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.