Der Fachkräfteservice Schleswig-Holstein will mittelständische und kleine Unternehmen dabei unterstützen, mit der bis 2035 antizipierten Fachkräftelücke von rund 180.000 Menschen im nördlichen Bundesland umzugehen. Dafür beraten Expertinnen und Experten kostenlos Unternehmen, aber auch Beschäftigte und Menschen, die sich beruflich orientieren möchten. Reicht ihre Expertise nicht aus, vermitteln sie die Ratsuchenden an andere Beratungsstellen.
Der Service ist Teil der Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein, die wiederum zum Landesprogramm Arbeit 2021-2027 gehört. Finanziert wird er größtenteils aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Schleswig-Holstein.
Laut einem Sprecher der Initiative gibt es bei den Unternehmen, die den Service in Anspruch nehmen, vor allem bei der Suche und Betreuung von Auszubildenden sowie der Digitalisierung Beratungsbedarf. So habe ein Unternehmen aus dem Handwerk kürzlich angefragt, wie die Generationen Z und Alpha am besten angesprochen und als Mitarbeitende gehalten werden können. Auch Fragen zu Weiterbildungsmöglichkeiten haben das Service-Team bisher erreicht. Die Betreiber einer Physiotherapiepraxis haben beispielsweise wissen wollen, wie sie eine 450-Euro-Kraft weiterqualifizieren und somit mehr Stunden bei sich arbeiten lassen können. In beiden Fällen habe die Initiative zunächst Informationen bereitgestellt und die Beratungssuchenden an weitere Hilfsstellen verwiesen.
Berater, aber kein Recruiter
Denn die Beraterinnen und Berater des Fachkräfteservice Schleswig-Holstein könnten nicht immer eine Antwort auf alle Fragen haben. Sie wüssten aber aufgrund ihrer Vernetzung mit Kammern und wirtschaftsnahen Instituten sowie ihrer regelmäßigen Teilhabe an Workshops und Fortbildungen, wer stattdessen weiterhelfen kann.
Unternehmen sind nicht die einzigen Akteure, die der Service berät. Auch Beschäftigte unterstützt er in allen Arbeitsfragen – vor allem in Bezug auf Förderangebote, Weiterbildung und berufliche (Neu-)Orientierung. Obwohl die Initiative sich an Arbeitgeber sowie Fachkräfte richtet, vermittelt sie nicht zwischen den beiden. Ein Recruiting-Tool ist sie damit nicht.
Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.