Der HR-Tech-Investor und Company Builder Allygatr hat eine neue Beteiligung vorgenommen. Das Allygatr-Team unterstützt und investiert nun in das 2022 gegründete Start-up Lene Health aus Hannover. Nachdem bereits einige Jungunternehmen – unter anderem aus den HR-Bereichen Recruiting, Benefits oder Kommunikation – zu dem Portfolio von Allygatr gehören, finanziert der Company Builder erstmals in ein BGM-Start-up, das sich dem Thema Mental Health widmet.
Das Lena Health-Gründungsteam stützt seine Daseinsberechtigung dabei auf das Arbeitsschutzgesetz, denn die Paragraphen 4, 5 und 6 verpflichten Arbeitgeber dazu, potenziell psychische Belastungen zu ermitteln und daraus passende Maßnahmen für ihre Belegschaft abzuleiten. Trotz dieser gesetzlichen Pflicht würden die meisten Unternehmen bisher keine Gefährdungsbeurteilung zur psychischen Gesundheit der Belegschaft durchführen, sagt Mitgründer Florian Kramer: „Die Gefährdungsbeurteilung ist für viele Firmen so komplex und zeitintensiv, dass der Großteil darauf verzichtet”.
Lene Health: Fragebogen statt Paragraphen
Um diese Komplexität der gesetzlichen Vorgaben zu minimieren, erhalten die Kunden des Start-ups einen validen Onlinefragebogen zur Erfassung der psychischen Belastungssituation in ihrem Unternehmen. Die Gesundheitsexperten von Lene Health werten den Onlinefragebogen aus und ermitteln den Unterstützungsbedarf für den Arbeitgeber aber auch die einzelnen Mitarbeitenden.
Beschäftigte erhalten ein persönliches Unterstützungspaket zur mentalen Gesunderhaltung. Die Individualität sei wichtig, da die Maßnahmen auf die Arbeitssituation des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin abgestimmt sein müssen, sagt Mitgründerin und Psychologin Kirsten Hollstein: „Eine Mitarbeiterin im Krankenhaus, die im Schichtdienst arbeitet, hat ganz andere Bedürfnisse als ein Mitarbeiter, der einen Bürojob hat und acht Stunden vor dem Laptop sitzt. Genau das berücksichtigen wir.” Das Gründungsteam ist sich sicher, dass Unternehmen, die das betriebliche Gesundheitsmanagement ausbauen, einen Wettbewerbsvorteil haben werden, da es die Arbeitgeberattraktivität erhöht.
Allygatr unterstützt durch Marketing und Kooperationen
Derzeit ist das Mental-Health-Start-up in seinem ersten Gründungsjahr noch mit der Weiterentwicklung der Tools beschäftigt. Da kommt der Company Builder wie gerufen: „Allygatr unterstützt uns vor allem in der externen Kommunikation, im Marketing und bei der Go-to-Market-Strategie“, sagt Mitgründer Kramer uns gegenüber. Das beste Tools nützt schließlich nichts, wenn es keiner kennt.
Auch die Tatsache, dass in dem Portfolio von Allygatr weitere, sich ergänzende HR-Start-ups sind, dürfte beim Wachstum helfen. Kramer sieht Kooperationsmöglichkeiten bei Recunited, das Bewerbende und Teams auf Basis des Cultural Fits miteinander matcht, denn dort könnten sie thematisch gut anknüpfen. „Oder Emplu, was uns Benefits für unser Unternehmen selbst ermöglicht.“
Andere Beteiligungen sind Collego, HeyNannyly oder Workbee.
Gesine Wagner ist hauptverantwortlich für die Themen Arbeitsrecht, Politik und Regulatorik und ist Ansprechpartnerin für alles, was mit HR-Start-ups zu tun hat. Zudem schreibt Sie über Recruiting und Employer Branding.